Asus K75D im Test: Das leistet AMDs A8-4500M mit HD 7670M

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Volker Rißka (+1)
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(Vorläufiges) Fazit

Ein abschließendes Fazit lässt sich nach zwei Tagen mit der neuen Plattform noch nicht ziehen. Kinderkrankheiten an vielen Stellen hinterlassen zunächst einen negativen Eindruck. Einige Probleme können jedoch auch mit besseren Treibern nicht behoben werden, zum Beispiel die Prozessorleistung.

Die ersten verbauten „Piledriver“-Kerne enttäuschen. Wie beim Vorgänger „Bulldozer“ ist man der alten K10-Architektur bei gleichem Takt nicht ansatzweise gewachsen. Der fehlende L3-Cache, wie ihn die Desktop-Prozessoren auf Basis des „Bulldozer“ vorweisen konnten, macht wahrscheinlich einige Optimierungen im „Piledriver“-Design zunichte. Im Single- und Multi-CPU-Test von Cinebench erreicht man mit dem A8-4500M mit 1,9 GHz noch nicht einmal das Ergebnis des 1,5 GHz schnellen Vorgängers A8-3500M auf Basis des „Llano“ – hier werden die Parallelen zu „Bulldozer“ deutlich, denn bereits dieser benötigte seinerzeit 700 MHz mehr, um die gleiche Leistung wie „Llano“ zu erbringen. Hier und da blitzt es auf, wenn beispielsweise wie in TrueCrypt die neue AES-Unterstützung greift und ein mehr als dreifach so hohes Ergebnis liefert. Doch am Ende ist dies im Gesamtpaket für „Trinity“ immer noch deutlich zu wenig.

„Trinity“-Die
„Trinity“-Die

Unterm Strich ist es dann doch irgendwie so, wie es AMD auf den PowerPoint-Folien gezeigt hatte – dort hatte man das 2,3 GHz schnelle Modell gegen einen 1,5 GHz taktenden Vorgänger ins Feld geschickt. In den theoretischen Benchmarks wie 3DMark läuft es zunächst gut, auch die Grafik skaliert nahezu perfekt, CrossFireX eingeschlossen. Würde man nur diesen Test betrachten, hätte man eine sehr potente Plattform gefunden – dies versprach auch die Präsentation hinsichtlich des PCMark- und 3DMark-Ergebnisses. Doch die Realität sieht in weiteren Tests anders aus. Der Prozessor ist langsam und bei CrossFireX gibt es noch einige Treiberprobleme, die jedoch in Kürze behoben sein sollen. Die Grafikeinheit an sich ist aber ohnehin nicht das Sorgenkind – erneut eine Parallele zu „Llano“.

OEM-Partner werden zudem in den günstigen Notebooks – und exakt dort sind die „Trinity“ bisher angekündigt – Speicherkonstellationen verbauen, die unvorteilhaft sind, sei es mit zu geringem Takt oder die Nutzung von nur einer Speicherbank. Dies war bereits beim Vorgänger mehr die Regel denn die Ausnahme und wird auch heute noch plattformübergreifend so gehandhabt, wie unser Preisvergleich bei Notebooks bis 1.000 Euro zeigt, bei dem vier von fünf Modellen lediglich einen Speicherriegel nutzen. Letztlich zeigt unser Testmodell also genau das, was man auch im Handel bekommt – keine idealisierte Testplattform mit schnellster CPU, SSD und schnellem Speicher, sondern eben nur das zweitbeste CPU-Modell mit einer HDD und typischem Notebook-RAM. Mehr sollte man in Anbetracht dessen vielleicht gar nicht erwarten.

In den kommenden Wochen werden wir uns – aufgrund des Starts seitens AMD in mehreren Wellen – noch einige Notebooks sowie die Desktop-Vertreter von „Trinity“ ansehen, um ein endgültiges Fazit zu „Trinity“ ziehen zu können. Am Ende dürfte sich am bisherigen, vorläufigen Fazit jedoch kaum etwas ändern: Während die Grafikleistung überzeugt, ist der Prozessor leistungsschwach.

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