Branchenverband erwartet weiterhin hohe Festplattenpreise
Die Preise für Festplatten werden auch weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Branchenverbands Bitkom, für die man die Preisentwicklung von mehr als 2.600 Modellen bei rund 3.500 Händlern beobachtet hat.
Nach Steigerungen um durchschnittlich 40 Prozent gaben die Preise im Laufe des ersten Quartals 2012 nur um zwei Prozent nach „und verharren damit faktisch auf dem Niveau des Vorquartals“. Laut Bitkom liegt dies unter anderem an den noch nicht vollständig wiederhergestellten Produktionskapazitäten. Dies könne noch bis September dauern, was auf nur wenig Entspannung in den kommenden Wochen hoffen lässt. Allerdings verhält sich der Markt nicht einheitlich. Die Untersuchung habe gezeigt, so Bitkom-Präsident Dieter Kempf, dass es bei bestimmten Festplatten deutliche Preisabweichungen nach oben und unten gibt.
Auch wenn die hohen Preise ärgerlich für Einzelkäufe sind: Auswirkungen auf die Preise von Komplettsystemen soll es nicht geben. Hier würde der Konkurrenzkampf unter den Anbietern als ausgleichende Komponente wirken. Eine Rückkehr zu den niedrigen Preisen vor der Flutkatastrophe in Thailand wird als unwahrscheinlich eingestuft. Dagegen würden die hohen Investitionen sprechen, die die betroffenen Hersteller für den Wiederaufbau tätigen müssen.
Keine Aussage trifft die Untersuchung allerdings zu möglicherweise absichtlich herbeigeführten Preiserhöhungen. In den jeweils letzten Quartalsbilanzen von Seagate und Western Digital wurden deutliche Umsatz- und Gewinnsprünge ausgewiesen. Zumindest Seagate konnte gleichzeitig aber auch die Auslieferungen erhöhen. Zudem haben bei beiden Unternehmen verschlechterte Garantiebedingungen ohne entsprechende Preisnachlässe für eine Verbesserung gesorgt.