Facebooks Börsengang zieht zwei Klagen nach sich
Der Gang an die Börse am vergangenen Freitag entwickelt sich für Facebook und die beteiligten Institutionen mehr und mehr zu einem Problem. Denn während die Aktie auch am gestrigen Handelstag weiter an Wert verlor, sind nun zwei Klagen bekannt geworden.
Diese richten sich gegen Facebook, die Bank Morgan Stanley sowie die New Yorker Technologiebörse NASDAQ. Gegen letztere geht ein Anleger aus Maryland vor. Beim Bundesbezirksgericht in Manhatten hat Phillip Goldberg Antrag auf Zulassung als Sammelklage gestellt, damit sich möglichst viele Investoren beteiligen können. Sein Vorwurf lautet, dass die technischen Pannen beim Börsenstart am Freitagvormittag US-amerikanischer Ostküstenzeit bei vielen Anlegern für Verluste gesorgt hätten.
Dabei geht es nicht nur um den eine halbe Stunde später als geplant durchgeführten Start der Facebook-Aktie, sondern auch um deutlich verspätete Handelsrückmeldungen. Zahlreiche Händler hatten sich darüber beklagt, dass sie auf ihre Order teilweise erst Stunden später Bestätigungen erhalten hätten. Zwischenzeitlich seien deshalb Käufe und Verkäufe wieder abgesagt worden, da unterschiedliche Kurse im Umlauf waren. Die US-Börsenaufsicht SEC hatte bereits am Freitag angekündigt, die Vorfälle untersuchen zu wollen.
In Kalifornien wurde darüber hinaus ebenfalls ein Antrag auf Zulassung einer Sammelklage eingereicht. Diese richtet sich laut Reuters unter anderem gegen Facebook, Mark Zuckerberg und Morgan Stanley. Hintergrund ist die kurz vor dem Börsenstart erfolgte Herabstufung der Umsatzerwartungen des sozialen Netzwerks. Nach Ansicht des Klägers Darryl Lazar sei die Zeit zwischen der Ankündigung und dem Gang an die Börse so kurz gewesen, dass sich nicht alle Investoren rechtzeitig darüber hätten informieren können.
Welche Auswirkungen insbesondere die letzte Klage auf den Kurs der Facebook-Aktie haben wird, ist unklar. Es ist aber davon auszugehen, dass die Talfahrt weiter anhalten wird. Am Ende des gestrigen Handelstag schloss der Kurs bei 31 US-Dollar, rund 18 Prozent unter dem Ausgabekurs am Freitag.