Micron liefert erste DDR4-RAM-Module aus
Die Entwicklung von DDR4-RAM schreitet weiter voran und die Markteinführung des neuen Arbeitsspeichers könnte bereits 2013 erfolgen. Der Speicherhersteller Micron verkündet nun die Entwicklung seines ersten voll funktionsfähigen DDR4-DRAM-Moduls.
Wie es in der Pressemitteilung heißt, habe Micron mit der Bemusterung der Module begonnen und bereits Rückmeldung von führenden Kunden, bezüglich einer zügigen Einführung im Jahr 2013, erhalten. Die ersten Module basieren auf in 30 nm gefertigten 4-Gigabit-DDR4-Chips, die zusammen mit Nanya entwickelt wurden. Sie sollen künftig in diversen DIMM-Formaten Verwendung finden. Die Geschwindigkeit werde laut Micron zu Beginn lediglich bis zu 2.400 MHz effektiven Takt betragen, sich im Laufe der Zeit aber auf die von der JEDEC angepeilten 3.200 MHz steigern.
Noch steht allerdings die für Mitte dieses Jahres erwartete offizielle Verabschiedung des DDR4-Standards durch die Halbleiterorganisation JEDEC aus. Micron stellt den Beginn der Massenfertigung seiner DDR4-Module für das vierte Quartal 2012 in Aussicht. Auf dem im März stattgefundenen Server Memory Forum 2012 wurde der Beginn der Massenproduktion von DDR4-RAM jedoch erst für das erste Halbjahr 2013 vorausgesagt.
Anfang 2011 hatte Samsung bereits die Fertigstellung der ersten DDR4-DRAM-Module mit bis zu 2.133 Mbit/s (effektiv 2.133 MHz) bei 1,2 Volt verkündet, in wie weit diese „voll funktionsfähig“ waren, wurde damals jedoch nicht genannt. Einige Monate später folgte Hynix mit der Ankündigung von DDR4-Speicher mit effektiv 2.400 MHz. Beide Hersteller hatten zudem auf der diesjährigen ISSCC erste lauffähige Prototypen demonstriert. Micron und Nanya sowie das inzwischen insolvente Elpida waren dort jedoch noch nicht mit entsprechenden Produkten zugegen.
Momentan deuten also alle Zeichen auf eine Markteinführung des DDR4-Standards im kommenden Jahr hin, wobei dieses Mal wohl das Server-Segment die Vorreiterrolle spielen wird. In diesem Zusammenhang sei zu erwähnen, dass Samsung zuletzt inoffiziell eine frühere Unterstützung von DDR4-RAM seitens Intel gefordert hatte um vor allem der durch die niedrigen DDR3-DRAM-Preise bedingten schlechten Profitabilität zu entfliehen.