Diablo 3 im Test: Das Spiel des Jahres enttäuscht zu Anfang
4/7Technik
Was beispielsweise für Strategiespiele im Besonderen gilt, gilt in abgeschwächter Form auch für das Rollenspielsegment: Die Technik muss nicht unbedingt neue Meilensteine setzen, damit der Spielspaß in ordentliche Höhen katapultiert wird.
Dennoch muss sich auch ein „Diablo 3“ aufgrund des Anspruchs auf die (Sub-)Genre-Krone in dieser Hinsicht prüfen lassen. In einem Satz zusammengefasst lautet unser diesbezüglicher Eindruck: Bahnbrechend ist der Titel grafisch beileibe nicht, für eine angemessene Präsentation samt imposantem Intro bzw. (sehr spärlichen) Cutscenes reicht es aber allemal.
Denn auch wenn die zum Einsatz kommende, von Blizzard nach einem anfänglichen Havoc-Ausflug entwickelte Engine noch auf DirectX 9 basiert: Die in Comic-Optik gehaltene Grafik weiß in aufwändigen Kampfsituation unterstützt durch eine passable Physik, die die Zerstörung von Objekten erlaubt, durchaus mit ansehnlichen Effekten zu überzeugen.
In Kombination mit überwiegend scharfen Texturen, detailliert animierten Dungeons und einer ordentlichen Gegnervielfalt ist so schnell verziehen, dass Blizzard wie erwartet nicht das ganz große Grafik-Feuerwerk abfackelt.
Durchaus verständlich ist dagegen eine Kritik, die sich auf den grundsätzlichen Look bezieht: Man merkt tatsächlich, dass das „Warcraft“-Universum bei der Konzeption von „Diablo 3“ nicht weit entfernt war, sodass der Titel knalliger und häufig weniger düster wirkt, als sein Vorgänger. Dieser Umstand ist nicht per se ein Kritikpunkt, da gerade eine solche Konzeption manche Spieler anspricht – echte Puristen stören sich aber nicht ohne Argument daran.
Grafisch präsentiert sich Blizzards Werk also stimmig aber nicht bahnbrechend, was natürlich auch anderweitig Auswirkungen hat: Ein brutaler Hardware-Fresser ist „Diablo 3“ nicht, sodass – wie in unserem Benchmark-Bericht zum Verkaufsstart gezeigt – selbst betagtere Systeme passabel mit dem Titel umgehen können. Löblich ist auch, dass man zu keiner Zeit mit gravierenden Bugs oder Abstürzen zu kämpfen hat.
Soundtechnisch bewegt sich „Diablo 3“ schließlich wirklich auf hohem Niveau: Die Vertonung ist Blizzard-typisch exzellent und auch die deutschen Synchronsprecher machen überwiegend einen sehr guten Job, auch wenn die lokalisierte Ausgabe auch in diesem Fall nicht ganz an das Original heranreicht.