Roccat Isku im Test: Mit Funktionsvielfalt gegen mechanische Konkurrenz
3/6Tastencheck
Roccat hat sich mit der Isku noch nicht dem aktuellen Trend angeschlossen, mechanische Metallfedertaster zu verwenden und vertraut stattdessen auf die so genannte „Rubberdome“-Technik. Deren Funktionsprinzip basiert auf einfachen, nach außen gewölbten Gummiglocken, welche als Anschlagwiderstand dienen und zum Betätigen der Taste durchgedrückt werden müssen. Nach dem fast vollständigen Zurücklegen des Anschlagweges wird ein Kontakt auf der Leiterfolie ausgelöst und das entsprechende Tastensignal zur Verarbeitung gesendet. Während des Tastendruckes baut sich auf den ersten Millimetern somit sukzessive ein relativ großer Widerstand auf, welcher nach dem Durchdrücken der Gummiglocke schlagartig abnimmt, noch bevor die komplette Auslösung zurück gelegt wurde. Beim Schreiben resultiert daraus ein im Allgemeinen als angenehm empfundenes Resonanzgefühl, welches sich jedoch aufgrund von Beanspruchungsprozessen im Langzeiteinsatz – die Gummiglocken werden über die Zeit minimal weicher – spürbar ändert. Dies kann insbesondere störend sein, wenn sich die verschiedenen Tasten des Keyboards aufgrund ihrer unterschiedlich frequentierten Nutzung im Laufe der Zeit unterschiedlich stark verändern.
Ein weiterer, signifikanter Unterschied zwischen den Ruberdome-Tasten der Isku und mechanischen Tastern, wie den beliebten Cherry-MX-Modellen, ist der Moment der Signalauslösung. Während diese bei MX-Schaltern mit ihrem maximalen Anschlagweg von vier Millimetern bereits bei der Hälfte stattfindet, müssen die Isku-Tasten, welche ebenfalls maximal vier Millimetern tief in das Tastenbett einsinken können, etwa zwei Drittel bis drei Viertel dieses Weges bis zur sicheren Auslösung zurücklegen.
Konkret ist zum Durchdrücken der Isku-Tasten ungefähr ein Auflagegewicht von 57 Gramm notwendig, während die Gummiglocken unterhalb einer Auflage von 26 Gramm wieder entspannen. Kombiniert mit dem taktilen Anschlaggefühl ähnelt der Charakter damit, möchte man einen solchen Vergleich ziehen, am ehesten den blauen Cherry-MX-Schaltern.
Die Tasten der Isku besitzen, sieht man von den konvexen Formen der unteren Tastenreihe des Hauptblockes ab, eine konkav-zylindrische Oberflächengestaltung, wodurch die Fingerspitzen beim Tippen stets eine zentrale Orientierung erfahren. Die Tastenkappen sind oberseitig aus schwarz lackiertem, wenig strukturiertem Kunststoff gefertigt, welcher bereits nach kurzer Nutzungszeit einen leichten Glanz ansetzt. Hier könnten wir uns durchaus vorstellen, dass man der Isku eine intensive Beanspruchung nach einigen Wochen oder Monaten ansieht.
Unterhalb der Kappen sitzt ein Trägerschaft aus transparentem Kunststoff, welcher auch zur Beschriftung der Tasten durchschimmert. Darüber hinaus dient das Plastik als Lichtleiter für die blaue Keyboardbeleuchtung der Isku, deren Leuchtquellen noch unter den jeweiligen Gummiglocken der Tasten platziert sind. Dies hat zur Folge, dass man leider je nach Beschriftung, Betrachtungswinkel und gewählter Leuchtintensität die Unterkonstruktion der Tasten erkennen kann, wodurch ein relativ uneinheitlicher, optischer Eindruck entsteht.
Die Standardtasten der Isku besitzen Abmessungen von 18 × 18 Millimetern bei einer Schreibfläche von etwa 12 × 14 Millimetern. Das Tal zwischen zwei benachbarten Tasten beträgt damit etwas mehr als sechs Millimeter, jenes zwischen zwei Tastenreihen etwa deren vier. Auf dieser Grundlage ist eine ausgesprochen gute, haptische Wahrnehmung und Abstufung der Tasten gegeben, was für ein „blindes Schreiben“ von Bedeutung ist.