Roccat Savu im Test: Spielermaus mit optischer Untergrundabtastung

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Martin Eckardt
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Maus im Detail

Mit der Savu möchte Roccat keinesfalls sein Flaggschiff Kone[+] beerben, sondern dieser vielmehr eine leistungsstarke Alternative ohne Laserabtastung nebenordnen. Hierbei präsentiert sich die Savu mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 59,99 Euro etwas günstiger als die Kone[+]. Dafür erhält der Anwender neben der Spielermaus in der typisch gestalteten Retailverpackung lediglich eine knappe Produktschnellanleitung in englischer Sprache sowie die obligatorische ID-Card zum Einstieg in das „Roccat-World“-Netzwerk, welches neben kleineren Preisnachlässen auch Zusatz-Gimmicks wie etwa Mausprofile für den registrierten Anwender bereit hält. Einen Datenträger mit der zur Mauskonfiguration notwendigen Software spart sich Roccat und verweist stattdessen auf den Online-Download.

Roccat Savu

Die Roccat Savu ist eine Maus mit ausgeprägter Rechtshänder-Ergonomie. Die natürliche Handanatomie untermalend, flacht der Mauskörper zum kleinen Finger hin stärker ab, als in Richtung Daumen. Ferner erfährt die Savu eine deutliche, beidseitige Taillierung, welche für eine sehr hohe Griffigkeit, etwa beim Umsetzen der Maus, sorgt. Die markant abgesetzten Seitenelemente oberhalb der Verweilpositionen von Daumen und Ring- respektive kleinem Finger unterstützen diese Haltung ebenfalls.

Die Größe der Maus wird von Roccat als „mid-size“ bezeichnet. In der Tat ist die Savu relativ gedrungen ausgestaltet und dürfte unter größeren Händen schnell verschwinden. Die relativ flache Rückenwölbung sorgt ferner dafür, dass die aufgelegte Hand kaum vom Mauskörper ausgefüllt wird. Berührungspunkte sind je nach bevorzugter Haltung fast ausschließlich mit den Fingerspitzen zu realisieren. Daher eignet sich die Savu unserer Meinung nach vorrangig für Fingertip-Anwender. Palmgrip-User mit relativ kleinen Händen könnten jedoch ebenso auf ihre Kosten kommen.

Roccat Savu

Roccat setzt bei den Tasten der Savu auf so genannte Omron-Switches. Diese Schalter zeichnen sich durch eine klar definierte, knackige Auslösung aus, sind aber etwa im Vergleich zu den Huano-Switches einer Zowie AM spürbar leichtgängiger und leiser. Dennoch präsentieren sich die Mechaniken der Savu sehr exakt eingestellt. Die Tasten sind ohne Spiel oder Klappern an ihren Positionen.

Insgesamt fünf Tasten bietet die neue Roccat-Maus. Neben den beiden großflächigen Hauptelementen, welche ein bequemes Auslösen über das vordere Drittel der Oberschale ermöglichen, stehen die zwei obligatorischen Navigationstasten oberhalb der Daumenmulde zur Verfügung. Diese sind leicht erhaben, aus einem glatteren Kunststoff gefertigt und minimal strammer eingestellt als die Haupttasten. Insbesondere für Palmgrip-Spieler dürften die beiden Elemente leider etwas zu weit hinten positioniert sein.

Einen grundsätzlich ordentlichen Eindruck hinterlässt das verbaute Mausrad. Die etwa 8,5 Millimeter breite Walze ragt auf einer Länge von 21 Millimetern ungefähr 3,5 Millimeter aus der Savu-Silhouette heraus und ist damit ausreichend präsent. Das eingestellte Raster ist dominant genug, um Fehldrehungen zu vermeiden, aber nicht zu schwergängig, um eventuell im Alltag zur Last zu fallen. Drehbewegungen erfolgen akustisch gedämpft und je nach Intensität etwas rumpeliger beim Heraufscrollen. Der Druckpunkt als mittlere Maustaste ist angenehm hart und knackig eingeprägt, der Auslöseweg stellt sich relativ kurz dar.

Keine weitere Taste verbirgt sich auf der Ringfinger-Position. Das abgesetzte Element, welches man beim ersten Betrachten der Savu für eine Taste halten könnte, ist fixiert und besitzt keinen funktionalen Hintergrund. Eventuell hätte man dort die Easy-Shift-Funktion elegant integrieren können, anstatt eine der Navigationstasten damit zu belegen.

Roccat Savu

Qualitativ vermittelt die Savu ein ausgesprochen positives Gefühl. Trotz des geringen Gewichts von knapp unter 90 Gramm verfügt das Chassis über eine enorme Steifigkeit. Die Maus wirkt trotz vollständiger Kunststofffertigung keinesfalls minderwertig, sondern überdurchschnittlich robust und gut abgestimmt. Auch haptisch hat sich Roccat Interessantes einfallen lassen und kombiniert leichte Soft-Touch-Oberflächen der Oberschale mit einer enorm porösen, spröden Gestaltung der Mausseiten. Letztere erinnern insbesondere anfänglich fast an feines Schmirgelpapier und sollen durch den Belüftungseffekt möglichen Schweißfluss unterbinden.

Die Unterseite der Savu beherbergt zunächst zwei großflächige Gleitfüße, welche der Maus eine angenehm hohe Agilität verleihen. Hinzu gesellt sich die mittig positionierte Sensorik auf Grundlage des Roccat Pro-Optik-R3. Dahinter verbirgt sich der sehr gute Avago ADNS-3090-Sensor, welchen wir in der Grundform bereits von der Zowie AM oder der CM Storm Spawn kennen. Die aktuelle Roccat-Variante vermittelt wahlweise 400, 800, 1.600 oder 4.000 dpi und besitzt kaum nennenswerte Schwächen in der Abtastpräzision oder Zuverlässigkeit.