Zotac Zbox nano XS AD11 Plus im Test: Zu klein fürs Wohnzimmer?

 10/10
Frank Hüber
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Fazit

Das Fazit zu Zotacs Zbox nano XS AD11 Plus fällt nicht sonderlich leicht. Das Konzept, den Formfaktor weiter zu verkleinern und dabei auf stromsparende Komponenten wie AMDs E-450 und eine mSATA-SSD, die die Reaktionszeiten des Systems spürbar verbessert, zu setzen, weiß zu gefallen und erntet ebenso wie die sehr gute Verarbeitung großes Lob. Auch die Leistungsaufnahme des Systems kann durchweg überzeugen. Mit USB 3.0, eSATA, Kartenleser, WLAN und Ethernet kann darüber hinaus auch die Konnektivität überzeugen und leidet kaum unter der geringen Größe des Gehäuses. Auch wenn der Lieferumfang mit einer Fernbedienung, VESA-Halterung, zusätzlichem externen IR-Empfänger und WLAN-N-Adapter zwar recht umfangreich ausfällt, sollten sich Käufer im Vorfeld Gedanken darüber machen, wie sie ggf. ohne optisches Laufwerk ein Betriebssystem installieren. Denn wie bereits erläutert wird die Zbox nano XS ohne Betriebssystem ausgeliefert und kann nach dem Kauf nicht ohne Weiteres sofort in Betrieb genommen werden.

Zotac Zbox nano XS AD11 Plus

Wie erwartet hat sich in Sachen Performance durch AMDs E-450 APU jedoch nur wenig verändert, so dass die Zbox nano XS AD11 Plus weiterhin dort als Desktop-PC eingesetzt werden kann, wo man nicht auf hohe Leistung angewiesen ist. Die Nutzung für die regelmäßige Video-Bearbeitung scheidet somit beispielsweise ebenso aus wie die Nutzung als Spiele-PC. Auf ein Übertakten der kleinen Box, um etwas mehr Leistung herauszukitzeln, haben wir bewusst verzichtet, da dies mit Sicherheit nicht den Einsatzzweck des Systems widerspiegelt.

In der Praxis scheitert die Zbox nano XS AD11 Plus aus unserer Sicht jedoch nicht an der Leistung oder etwa der Ausstattung, sondern vor allem an einem Kritikpunkt, der das Einsatzgebiet zu stark einschränkt und auf dem Markt der Mini-PCs zu wichtig ist: Die Lautstärke. Bei der Nutzung in ruhigen Umgebungen als Office-PC, für den die gebotene Leistung in aller Regel vollkommen ausreichend ist, fällt das Lüftergeräusch mit Standard-Einstellungen selbst im Leerlauf negativ auf. Wer von einem ausgewachsenen Desktop-System auf die Zbox wechselt, wird sich zudem kurz an die geringere Geschwindigkeit gewöhnen müssen.

Innenleben der Zbox nano XS AD11 Plus
Innenleben der Zbox nano XS AD11 Plus

Als Wohnzimmer-PC bzw. HTPC, mit ausreichend Abstand zwischen Zbox und Couch, kann die Zbox nano XS AD11 Plus hingegen durchaus überzeugen, da alle wichtigen Blu-ray-Features unterstützt und einwandfrei beschleunigt werden. Die Beschleunigung von Flash-Videos, Transcodierung von Videos per GPU, die 3D-Darstellung mit Hilfe des Grafikprozessors im Browser mittels WebGL; alles ist möglich – nur entsprechend langsamer als auf ausgewachsenen Systemen. Der Beschleunigung durch die GPU kommt dabei eine enorme Bedeutung zu. Ist diese nicht gegeben, werden die meisten Inhalte nicht mehr flüssig dargestellt. Allerdings sollte sich jeder Käufer im Vorfeld genau überlegen, ob er tatsächlich einen Wohnzimmer-PC benötigt oder nicht einen deutlich günstigeren Multimedia-Player, der dann zwar in der Regel nur die Video-Wiedergabe ermöglicht, dafür aber auch weniger Konfiguration benötigt, bis er einsatzbereit ist.

Der Preis der Zotac Zbox nano XS AD11 Plus beginnt im Preisvergleich derzeit bei rund 330 Euro.

Zotac Zbox nano XS AD11 Plus
11.05.2012
  • kleine Größe
  • sehr gute Verarbeitung
  • gute Ausstattung
  • durchdachtes Konzept
  • niedrige Leistungsaufnahme
  • Blu-ray-Beschleunigung
  • Lautstärke
  • starke Abhängigkeit von GPU-Beschleunigung

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