Zotac Zbox nano XS AD11 Plus im Test: Zu klein fürs Wohnzimmer?
9/10Temperatur, Lautstärke & Verbrauch
Die Lautstärke unserer Testprobanden haben wir sowohl unter Leerlauf als auch voller Belastung des Prozessors mittels Prime95 getestet. Die Messungen werden in einem Abstand von 30 cm vor den Testprobanden durchgeführt. Bei den Temperaturmessungen kommt für eine hohe GPU-Last zudem FurMark zum Einsatz. Für die Messungen der Leistungsaufnahme wird ein handelsüblicher Verbrauchs-Monitor genutzt. Die Messwerte beziehen sich auf die Gesamt-Leistungsaufnahme der Testsysteme. Auch hier gilt die Teilung zwischen Idle- und Last-Betrieb.
Bei der Temperaturmessung macht sich das kleine Gehäuse der Zotac Zbox nano XS bemerkbar. Bereits im Leerlauf wird der E-450 deutlich wärmer als der E-350 auf dem ebenfalls aktiv gekühlten MSI E350IA-E45. Bei voller CPU-Last wird die Zbox nano XS dann trotz aktiver Kühlung wärmer als die passiv gekühlte Atom-Plattform auf dem Asus AT5IONT-I, das jedoch über einen großen Kühlkörper verfügt. Eine hohe GPU-Last kann die Temperaturen aller Probanden weiter steigern, wobei nun auch die passive Kühlung der Ion-Plattform an ihre Grenzen stößt.
Bei den Lautstärkemessungen offenbart sich dann jedoch das eigentliche Problem der Zbox nano XS. Die kleine Bauweise führt nicht nur zu hohen Temperaturen, sondern der kleine Lüfter sorgt auch für ein wahrnehmbares Geräusch, das bereits ab knapp 3000 U/min als störend empfunden wird. Dabei ist es weniger die absolute Lautstärke als vielmehr das surrende, recht hochfrequente Geräusch des Lüfters, das in ruhigen Umgebungen bereits im Leerlauf störend auffällt. Um zu prüfen, ob die Geräuschentwicklung Bauart bedingt ist, da der Lüfter unter dem Deckel nicht direkt Frischluft ansaugen kann, haben wir die Zbox ohne Deckel in Betrieb genommen, so dass der Lüfter komplett freiliegt. Doch auch dies brachte keinerlei Erfolg, sondern förderte zu Tage, dass das störende Geräusch direkt vom verbauten Lüfter herrührt. Hier sollte Zotac dringend auf ein anderes Modell wechseln, um diesem Problem Herr zu werden.
Für den Office-Einsatz in ruhigen Umgebungen eignet sich die Zbox somit leider nur, wenn sie weit genug vom Benutzer entfernt aufgestellt wird. Für einen besseren Eindruck des Lüftergeräuschs haben wir dieses wie üblich mit einem Mikrofon festgehalten.
Eine kleine Abhilfe ermöglicht ein manuelles Setzen der SmartFan-Optionen im BIOS. Stellt man diese so ein, dass der Lüfter deutlich später aktiviert wird und auch erst bei 100 Grad Celsius mit voller Geschwindigkeit zu Werke geht, reduziert sich die Lüfterdrehzahl im Leerlauf auf kaum noch wahrnehmbare 2.500 U/min bei einer Temperatur von 62 Grad Celsius. Sobald das System jedoch etwas belastet wird, dreht auch der Lüfter schneller und ist wieder zu hören. Schon bei der Wiedergabe eines Kinotrailers steigt die Temperatur der CPU zudem auf 72 Grad Celsius an und der Lüfter dreht fortan mit rund 3.200 Umdrehungen pro Minute, was bei aktiviertem Ton und ausreichend Sitzabstand in einer durchaus akzeptablen Lautstärkeentwicklung resultiert, in ruhiger Umgebung jedoch schon wieder störend ist.
Beim Stromverbrauch kann die Zbox nano XS AD11 Plus dann wieder überzeugen und liegt trotz minimal leistungsfähigerer CPU und GPU meist knapp vor dem MSI E350IA-E45 mit AMD E-350 APU. Die Atom-Plattform muss sich deutlich geschlagen geben.