Apple kündigt iOS 6 mit eigenen Karten an

Update Patrick Bellmer
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Bereits im Vorfeld der am gestrigen Montag gestarteten WWDC war klar, dass Apple die nächste große Version seines Mobilbetriebssystems iOS vorstellen würde. Fraglich war lediglich, ob die im Vorfeld spekulierten Neuerungen tatsächlich alle auch so kommen würden.

Am Ende zeigte sich dann, dass die Quellen weitestgehend richtig lagen; auch wenn Apple es geschafft hat, die ein oder andere Neuerung geheim zu halten.

Das Highlight von iOS 6 wird wie erwartet der eigene Kartendienst, der schlicht Maps heißt und konsequent Vektordaten nutzt. Das Kartenmaterial deckt die gesamte Welt ab und stammt nicht mehr von Google – die neue Quelle ist unbekannt. Neben der 2D-Ansicht ist auch ein „Flyover“ genannter 3D-Modus integriert. Für diesen werden eine fotorealistische Darstellung und eine flüssige Bedienung versprochen. Darüber hinaus steht eine Turn-by-Turn-Navigation bereit und die Sprachsteuerung Siri ist komplett in den Kartendienst integriert. Staus werden ähnlich wie bei Google Maps auf Wunsch angezeigt, zudem wird die Route entsprechend angepasst.

Neues in iOS 6

Ebenfalls integriert ist das soziale Netzwerk Facebook. Das Teilen von Informationen und Bildern soll durch die Verankerung im System komfortabler und schneller als bislang möglich sein. Ändert ein Facebook-Kontakt eigene Angaben zur Person, werden diese auch im eignen Adressbuch vorgenommen. Auch Termine und anderes werden auf Wunsch ohne eigenes Zutun in die entsprechenden iOS-Apps wie z.B. den Kalender eingetragen.

Die Sprachsteuerung Siri wird mit der neuen iOS-Version mehr Sprachen als bislang unterstützen. Zudem wird der Dienst dann auch auf dem neuen iPad verfügbar sein. Die Zahl der erkannten Kommandos wurde laut Apple erhöht, ob für alle Sprachen ist jedoch unbekannt. Neu ist, dass Facebook- und Twitter-Einträge via Siri verfasst und abgesendet werden können. Anwendungen lassen sich künftig ebenfalls über den Dienst starten.

Wirklich neu ist die Passport-App für das iPhone sowie den iPod Touch, über die es im Vorfeld keine Spekulationen gab. Dahinter verbirgt sich ein elektronisches Verzeichnis für Eintrittskarten und ähnliches. Das Programm verwaltet alle vom Nutzer hinzugefügten Informationen wie Ort, Zeit und den notwendigen Barcode; zum Einlass ist dann lediglich das Smartphone oder der MP3-Player notwendig. Unklar ist, inwiefern die entsprechenden Veranstalter oder Fluglinien – auch das Einchecken und Boarding soll per Passport möglich sein – die App explizit unterstützen müssen.

Zu den weiteren Neuerungen gehören das vereinfachte Teilen von Bildern via iCloud, neue Funktionen für die iOS-Version des Browsers Safari – unter anderem Offline-Leselisten und eine Vollbildansicht – die Nutzung des Videochats FaceTime via Mobilfunknetz sowie neue Möglichkeiten zur Anruferverwaltung. Dazu gehört das automatische Ablehnen entsprechend vorher definierter Regeln und das Versenden entsprechender Nachrichten. Mit „Guided Access“ steht eine neue Administratorlösung bereit, die das Deaktivieren bestimmter Gerätefunktionen ebenso erlaubt wie das Ausführen nur bestimmter Programme.

Die Verteilung von iOS 6 soll im Herbst erfolgen. Unterstützt werden laut Apple neben der zweiten und dritten iPad-Generation alle iPhones seit dem 3GS sowie der iPod Touch der vierten Generation. Mitglieder des Entwicklerprogramms haben ab sofort Zugriff auf das entsprechende SDK sowie eine Beta-Fassung des neuen Betriebssystems.

Update

Eine lediglich aus zwei Sätzen bestehende Pressemitteilung von TomTom bestätigt, dass man ein weltweites Abkommen mit Apple geschlossen hat und Apple beim neuen Kartendienst somit auf die Ressourcen von TomTom zurückgreifen wird.