Netzbetreiber speichern Standort- und Verbindungsdaten

Przemyslaw Szymanski
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Eigentlich ist die Vorratsdatenspeicherung seit dem März 2010 kein Thema mehr. Doch wie nun die AK Vorrat auf ihrer Internetseite bekanntgab, protokollieren Mobilfunkanbieter wie Vodafone, Telekom und E-Plus unter anderem wann und wo der mobile Begleiter zum Telefonieren verwendet wird.

Bei den Bewegungsprotokollen (Ort und Zeit der Anmeldung an der Funkzelle) speichert Vodafone mit 210 Tagen am längsten, gefolgt von The Phonehouse Telecom mit 120 Tagen. Drillisch/SIMply behält die Verbindungsdaten der Kunden 92 Tage, E-Plus schlägt mit 80 Tagen und die Deutsche Telekom mit 30 Tagen zu Buche. Allein der Anbieter EWETEL verzichtet darauf. Über die Handhabung der Daten von Telefónica Germany, bekannt unter der Marke O2, ist nichts bekannt. Der Bonner Konzern rechtfertigt diese Praxis der Speicherung mit dem Argument, „sie verwende die Bewegungsprotokolle zur Überprüfung der Plausibilität von Einwendungen gegen Rechnungen.“ Dabei schreibt die Bundesnetzagentur vor, dass eine Speicherung der Daten nur bei ortsabhängigen Tarifen, zum Beispiel einer „Homezone“, gestattet ist.

Außerdem halten die Mobilfunkanbieter fest, wer bei eingehenden Gesprächen wann und von wem angerufen wird, obwohl dabei keine Kosten entstehen. Zudem machen die Unternehmen bei sogenannten Pauschaltarifen („Flatrate“) nicht halt. Wer einen Kontakt anruft oder ihm eine Textnachricht schickt, kann bei Vodafone auch in dem Fall 210 Tage zurückverfolgt werden. EWETEL speichert dies 180 Tage, The Phonehouse Telecom 120 Tage, Drillisch/SIMply 92 Tage, E-Plus 80 Tage und die Telekom 30 Tage lang. Selbst Anrufe zu kostenlosen Rufnummern werden aufgezeichnet, die angebotene „sofortige Löschung“ der Verbindungsdaten der Telekom erfolgt in Wahrheit erst nach 3-7 Tagen.

Die Bundesnetzagentur beanstandete inzwischen beim Anbieter M-Net die „Speicherung von Verkehrsdaten bei eingehenden, für den annehmenden Kunden kostenfreien Verbindungen innerhalb Ihres Netzes, bei denen auch kein anderer Serviceprovider beteiligt ist.“ Gegenüber den anderen Unternehmen dürfte die Bundesnetzagentur sicherlich in den nächsten Tagen handeln.

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