Noctuas geräuschunterdrückter Lüfter im Einsatz
Ein Besuch beim Kühlerhersteller Noctua darf auf der derzeit stattfindenden Computex natürlich nicht fehlen, denn das österreichische Unternehmen zeigt gewöhnlich nicht nur aktuelle Modelle, sondern auch welche, die sich noch in der Entwicklung befinden.
Und so auch dieses Jahr. Das Highlight auf dem Messestand ist der vor einigen Tagen vorgestellte Lüfter mit einer aktiven Lärmkompensation, oder auch im englischen „Active Noise Cancellation“ (ANC) genannt. Den Lüfter konnten wir auf dem Messestand erstmals in Aktion sehen und das Ergebnis war ohne weiteres zu hören. So lief der Lüfter mit einer hohen Drehzahl und war trotz des Messelärms deutlich zu vernehmen. Als wir die ANC aktiviert hatten, waren die meisten störenden Geräusche verschwunden – und der Lärmpegel deutlich angenehmer. In einem im Labor erstellten Video lässt sich der Effekt der Geräuschunterdrückung sehr gut „beobachten“. Genau diesen Effekt haben wir auch beim „Probehören“ feststellen können.
Aktuell befindet sich der Lüfter aber noch in einem sehr frühen Stadium und laut Noctua ist eine weitere Entwicklungszeit von mindestens zwölf bis 18 Monaten notwendig. Derzeit befindet sich das für die Technik notwendige Mikrofon noch hinter dem Kühlkörper und soll später in den Lüfter integriert werden. Aktiviert wird der „ANC-Effekt“ derzeit noch mit einem externen Schalter. Als Ziel gibt Noctua an, einen 80 Prozent höheren Luftfluss und einen um 120 Prozent höheren Druck bei demselben Geräuschpegel wie bei konventionellen Lüftern erreichen zu wollen. Der Entwicklungsaufwand wird aber wohl auch seinen Preis haben, der voraussichtlich etwa 40 Euro betragen wird.
Darüber hinaus zeigt Noctua eine neue Lüfterserie, die auf den simplen Namen „A-Serie“ hören wird (140 mm, 92 mm, 60 mm, 40 mm) und durch neu geformte Lüfterblätter die Luft genauer führen und damit den Luftdruck verstärken sollen. Der „NF-S12“ wird in der nun dritten Generation gezeigt, der dem Problem des Luftabrisses bei steil, angestellten Lüfterblättern durch aufgesetzte „Nocken“ entgegen wirkt. Dadurch soll das „Luftfluss-/Geräuschverhältnis“ um acht Prozent verbessert worden sein.
Überarbeitete Kühlkörper dürfen natürlich auch nicht fehlen: Der NH-D14 bekommt zwei zusätzliche Heatpipes spendiert, die seitlich angebracht sind. Dadurch soll die Hitze besser auf die äußeren Bereiche des Kühlkörpers verteilt werden, die bis jetzt eher weniger Einfluss auf die Kühlleistung haben. Zudem gibt es einen neuen Prototypen auf Basis des NH-D14, der dank sieben speziell ausgerichteter Heatpipes (7 mm) ebenso die Wärme besser über die gesamte Fläche verteilen soll. Der Kühler kann maximale drei 140-mm-Lüfter fassen und wird bezüglich der Bauform für Arbeitsspeicher mit hohen Kühlkörpern optimiert, sodass diese nicht gegenseitig kollidieren.
Und damit ist das Ende noch nicht erreicht: So sind bei Noctua drei „U-Type“ Prototypenkühler für 140-mm-, 120-mm- und 92-mm-Lüfter zu sehen, die dank der flachen Bauweise auch in einem vollständig mit RAM bestückten LGA-2011-System keine Probleme haben soll. Bis zu zwei Lüfter können an diesen Modellen montiert werden. Neu ist außerdem ein Prototyp eines 140-mm- und 120-mm-Kühlers auf Basis des „NH-C12“ mit einer besseren Kühlleistung. Zu guter Letzt nimmt Noctua noch einen neuen Low-Profile-Lüfter für AMD- und Intel-Systeme ins Portfolio auf.