Zowie EC2 eVo im Test: Spielermaus mit sensorischer Frischzellenkur
3/4Alltagserfahrungen
Die Zowie EC2 eVo bietet nicht viele Möglichkeiten zur Konfiguration. Sie wird per Plug-and-Play in Betrieb genommen und agiert fortan als gewöhnliche Fünftastenmaus ohne zusätzliche Treibersoftware. Einmal angesteckt, lässt sich lediglich die Abtastrate durch Betätigen der entsprechenden Taste an der Mausunterseite stufenweise justieren. Übrige Standardeinstellungen, wie etwa Zeigerbeschleunigung oder Scrollgeschwindigkeit, werden für die Menüs des Betriebssystems eingerichtet.
Auch die Polling-Rate, welche ab Werk auf 1.000 Hz eingestellt ist, kann noch nachträglich angepasst werden. Dazu hält man beim Anschluss der Maus per USB eine oder beide Navigationstasten entsprechend gedrückt. Das Aufflackern der Mausradbeleuchtung bestätigt die Änderung der Abfragerate.
- Beide Navigationstasten: 125 Hz
- Vordere Navigationstaste: 500 Hz
- Hintere Navigationstaste: 1.000 Hz
Die tatsächlichen Polling-Raten liegen im Betrieb leicht über den Sollwerten. Grobe Abweichungen oder markante Schwankungen, welche sich spürbar auf den Einsatz auswirken, konnten wir im Test nicht feststellen.
Sehr gute Leistungen können wir der EC2 eVo hinsichtlich ihrer Tracking-Eigenschaften bescheinigen. Die optische Sensorik leistet auf gängigen Untergründen (Textil, Hartplastik, Granulat, Holz, beschichtetes Aluminium und beschichtetes Glas) selbst bei hohen Geschwindigkeiten Hervorragendes und ist nur auf unorthodoxen Unterlagen (unbeschichtetes Glas, transparentes Plastik, glänzend-weißes Papier) aus der Ruhe zu bringen. Wir konnten im Test auf gängigen Mauspads keine Fehler, etwa Zeigersprünge oder Wackler, erkennen. Vielmehr hat uns die äußerst präzise, pixelgenaue Treffsicherheit, welche wir bereits bei der Zowie AM, aber auch bei der CM Storm Spawn sowie der Roccat Savu, die ebenfalls auf den ADNS 3090 vertrauen, bestaunen konnten, überzeugt. Die sehr angenehme Haptik und die wunderbaren Gleiteigenschaften der verbauten Teflonfüße unterstreichen diesen sehr guten Alltagseindruck.
Mit dem neuen Sensor verabschiedet sich die EC2 eVo auch von voreingestellten Linienkorrekturen. Die ursprüngliche EC-Familie hatte noch mit standardmäßigem Angle-Snapping zu kämpfen, bei welchem Zeigerführungen, die geradenähnlich verlaufen, automatisch zur exakten Geraden umgewandelt werden. Eine solche Korrektur kann unter Umständen sogar hilfreich sein. Im Reich der Spielerperipherie sind derartige Eingriffe in die Cursorbewegung respektive nicht exakt übereinstimmend digitalisierte Bewegungsumsetzungen der Maus im Allgemeinen jedoch nicht erwünscht.
Ebenfalls nicht erwünscht sind unkontrollierbare Zeigersprünge beim Wiederaufsetzen der Maus auf das Mauspad. Insbesondere Anwender, die mit geringen Abtast-Sensibilitäten arbeiten und daher weite Wege auf dem Pad zurücklegen müssen, bedienen sich des regen Umsetzens ihres Eingabewerkzeuges. Auch wenn die EC2 bedingt durch ihre weichen Formen nicht die ideale Konstitution für ein solches Handling bietet, sind die technischen Voraussetzungen aufgrund der für eine optische Sensorik sehr geringen Lift-off-Distanz gegeben. Zowie spricht hier von etwa 1,5 Millimetern, die durch die Verwendung einer speziell angepassten Linse erreicht werden. Roccat oder CM Storm können hier mit ihren Produkten bis dato noch nicht ganz mithalten. Der Unterschied ist in der Praxis deutlich spürbar. Der Cusor der EC2 eVo verspringt beim schnellen Aufsetzen der Maus auf das Pad deutlich weniger bis gar nicht.
Beim Kabel setzt Zowie auf ein sehr flexibles, dünnes Pendant ohne Textilmantel. Es ist biegsam und bietet wenig Widerstand beim Führen der Maus. Insgesamt ist das Kabel der EC2 eVo jedoch minimal dicker und starrer als jenes der AM aus gleichem Hause. Die Länge ist mit zwei Metern ausreichend gestaltet.
Die frühen Modelle der EC-Serie hatten noch Schwierigkeiten mit dem Mausrad. Zowie setzt auf eine mechanische Rasterung für die Rückmeldung kombiniert mit einer optischen Erfassung der Scrollbewegung zur eigentlichen Digitalisierung. Die Ur-EC hatte dabei noch arge Abstimmungsprobleme zwischen beiden Systemen. Mit der EC2 eVo funktioniert das Scrollen praktisch problemlos, die Drehbewegungen werden exakt und zum richtigen Zeitpunkt umgesetzt.
Die Rasterung ist insgesamt deutlich leichtgängiger als jene der AM, mit welcher längere Scrollbewegungen nicht ohne große Anstrengungen zu vollführen sind, aber noch immer dominant genug, um auch im Eifer gezielte Waffenwechsel zu ermöglichen. Hier hat Zowie unserer Meinung nach einen guten Kompromiss zwischen Spiel- und Alltagstauglichkeit gefunden.