Android 4.1 im Test: Zwei Wochen mit „Jelly Bean“

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Mahir Kulalic
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Fazit

Bei Android 4.1 „Jelly Bean“ fällt auf, dass Google den Fokus mehr auf den Feinschliff seiner letzten Version „Ice Cream Sandwich“ gelegt hat, als auf eine „Revolution“ seines Betriebssystems. Möglicherweise soll „Jelly Bean“ an manchen Stellen das darstellen, was Android 4.0 von vornherein hätte sein sollen.

Definitiv hat es Google geschafft, seine Plattform durch erhöhten Komfort und eine flüssigere und schnellere Bedienung attraktiver zu gestalten. Viele der neuen Features wurden durchdacht umgesetzt und stellen einen echten Mehrwert im Vergleich zur Vorgänger-Variante dar.

Android 4.1.1 auf dem Galaxy Nexus
Android 4.1.1 auf dem Galaxy Nexus

Die flüssige Bedienung war lange Zeit ein großer Kritik am aktuellen Weltmarktführer mobiler Betriebssysteme. Doch Google hat erfolgreich Hand angelegt und den Vorsprung von Windows Phone 7 und iOS deutlich geschmälert. Hundert Prozent flüssig unter allen Extremsituationen läuft kein Betriebssystems. Auch die Bedienung wurde durch schnellere Erreichbarkeit einzelner Funktionen und überarbeiteten Systemapplikationen erleichtert und verbessert. In Kombination mit der grundlegend erhöhten Geschwindigkeit bereitet Android nun deutlich mehr Freude und holt weitere Leistung aus der betagten Hardware.

Größte Kritikpunkte sind wohl die bislang vorherrschenden Einschränkungen durch Sprache und Standort. Einerseits werden nicht alle Funktionen in Deutschland vollständig unterstützt, bestes Beispiel sind Inhalte aus Google Play (Bücher, Musik, Zeitungen) oder die teils nicht richtig ausgeprägten Funktionen des neuen großen Features Google Now. Andererseits ist der Wegfall der umfangreiche Sprachsteuerung außerhalb von US-Englisch (Stand Juli 2012) durchaus ein großer Vorwurf, den sich Google als Weltkonzern und in Anbetracht der Verbreitung von Android gefallen lassen muss.

Abschließend stellt Android 4.1 „Jelly Bean“ mitsamt eines fast durchweg gelungen Eindrucks und der starken, wichtigen Neuerungen bis dato ohne Zweifel das beste Android dar. Die Fortschritte und das Feintuning hinsichtlich Bedienung und Geschwindigkeit sind ein Mehrwert, der Nutzern jeden Tag auf's Neue eine Freude bereiten dürfte. Sobald Google die Unterstützung seiner Dienste auch außerhalb seines Heimatlandes ausweitet, dürften auch fehlende Features für einen Großteil der Nutzer verfügbar werden und so Android einen weiteren Bonus spendieren, den das Betriebssystems im hiesigen und umkämpften Smartphone-Markt gut gebrauchen kann. Denn auch auf dem Smartphone-Markt trifft das Sprichwort „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“ zu.

Nun bleibt demnach abzuwarten, wie lange es dauern wird, bis die neue Version Einzug in den Massenmarkt hält. Der Vorgänger 4.0 erreichte nach einigen Monaten rund 10 Prozent und wurde begleitet von der Veröffentlichung neuer Flaggschiffe wie dem Samsung Galaxy S III oder dem HTC One X.

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