Samsung Galaxy S III: Vier Wochen mit dem neuen Android-Flaggschiff

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Patrick Bellmer
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Billig, zu groß, überflüssig

Zu groß ist es geworden, das Galaxy S III!

Was vermutlich viele potentielle Käufer beim ersten Blick denken dürften, entpuppt sich im Alltag schnell als Problem. Denn während ein großer Bildschirm natürlich unbestreitbare Vorteile bietet, erschwert er doch ein Stück weit die Bedienung. Wo man Geräte mit 3,7 oder 4,0 Zoll meist noch ohne weiteres mit einer Hand bedienen kann, scheitert man selbst mit großen Händen und langen Fingern oftmals bei Samsungs Neuling. Auffallend ist, dass sich dies je nach Programm unterschiedlich äußert. Sind die jeweils am häufigsten verwendeten Steuerelemente im unteren Bereich des Display angeordnet, fallen die Dimensionen deutlich weniger stark in Gewicht als im gegenteiligen Fall.

Größer ist also nicht immer besser!

Samsung Galaxy S III
Samsung Galaxy S III

Aber auch in einem anderen Punkt ist mehr die Software als die Hardware das Problem. Dabei geht es um die Größe des Displays in Kombination mit der hohen Auflösung. Denn nur in den wenigsten Fällen wird die „kleine“ HD-Auflösung des Galaxy S III tatsächlich auch effektiv genutzt. Während man in den ersten Tagen überwiegend von der guten Darstellung aufgrund der 1.280 × 720 Pixel angetan ist, tritt die inkonsequente Nutzung mit anhaltender Nutzungsdauer mehr und mehr in den Vordergrund. Ein besonderes Negativbeispiel ist das Kontaktverzeichnis, in dem unnötig viel Platz durch die fast schon immens große Darstellung einzelner Elemente verschwendet wird. Auffallend ist in diesem Zusammenhang auch, dass es selbst bei den vorinstallierten Programmen keine einheitliche Größe bei den Steuerelementen gibt, was zumindest in gewissem Maße für ein sehr uneinheitliches Erscheinungsbild sorgt.

Das Zusammenspiel von Hard- und Software ist also weiter verbesserungsfähig!

Zutreffend ist die fehlende Einheitlichkeit auch in Bezug auf die Optik des Smartphones selbst. So wirkt es in der Frontalen aufgrund der einzigen Hardware-Taste sowie der nicht symmetrisch angeordneten Elemente im oberen Bereich sehr unharmonisch, während man auf der Rückseite im Gegenzug auf Symmetrie Wert gelegt hat. Der wohl größte Kritikpunkt, und dies galt auch schon für den Vorgänger des Galaxy S III, betrifft jedoch die Qualitätsanmutung. Während es optisch durchaus wertig wirkt, hat man spätestens beim Abnehmen der extrem zerbrechlich wirkenden Rückseite nicht mehr das Gefühl, ein Smartphone für weit über 500 Euro in der Hand zu halten. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die Status-LED auf der Vorderseite sowie die Beleuchtung der beiden Sensortasten im unteren Bereich. Denn in allen drei Fällen wird eine zu große Fläche beleuchtet. Dies mag für sich ein kleiner, unbedeutender Kritikpunkt sein; deutlich wird jedoch, dass man sich bei derartigen Details nur wenig Mühe gegeben hat, was eines Premiumproduktes eigentlich nicht würdig ist.

Für diesen Preis darf man mehr verlangen!

Samsung Galaxy S III
Samsung Galaxy S III

Kritisch betrachtet werden muss auch die Unsitte, Geräte bis zum Abwinken mit Funktionen und Programmen regelrecht vollzustopfen – nicht zuletzt um sich von den Mitbewerbern abzuheben. Dabei gilt dies nicht nur für Samsung und das Galaxy S III, sondern auch für fast alle anderen Hersteller. Ärgerlich wird es vor allem dann, wenn es sich dabei um wenig ausgereifte Dinge wie unter anderem S Voice handelt. Angepriesen als intelligente Sprachsteuerung ist Samsungs Ansatz im Alltag ebenso überflüssig und unbrauchbar wie Apples Siri. Entweder werden Befehle von Haus aus gar nicht erst unterstützt oder aber häufig falsch verstanden. Aber nicht nur hier hat man als Nutzer das Gefühl, „Bananen-Software“ vorgesetzt bekommen zu haben. Denn an einigen Stellen hätte es einer weiteren Optimierung oder Qualitätssicherung bedurft. So kommt es trotz der hohen Systemleistung auf den Homescreens häufiger zu kurzen Rucklern, das Entsperren des Gerätes per Wischgeste wird häufig nicht im ersten Anlauf erkannt.