Facebook: Patentstreit mit Yahoo endet mit Partnerschaft
Der Patentstreit zwischen Facebook und Yahoo ist beendet, dies vermeldet das Internetportal in seiner Pressemitteilung. Weiter soll es nun, nach den vielen Streitigkeiten und einer Gegenklage von Seiten Facebooks, mit einer Partnerschaft zwischen den Unternehmen gehen.
Yahoo und das soziale Netzwerk Facebook haben für die Zukunft eine sogenannte „Patent-Portfolio-Cross“-Lizenz abgeschlossen, der nach beide Unternehmen alle Patente des anderen nutzen können. Aus dieser Vereinbarung soll Angaben nach eine Zusammenarbeit im Bereich der Online-Werbung hervorgehen, die laut Ross Levinsohn, seines Zeichens vorübergehender CEO von Yahoo, neue „Produkte und Erfahrungen sowohl für Kunden als auch Sponsoren“ generieren soll.
„Wir sind sehr froh, dass wir eine positive Lösung finden konnten und in der Zukunft eng mit Ross und der Geschäftsleitung von Yahoo arbeiten können“, meint Sheryl Sandberg, Chief Operating Officer von Facebook. Diese Partnerschaft könnte Facebook und Yahoo mit ihren 900 Millionen beziehungsweise 700 Millionen Nutzern bei dem Kampf gegen den Softwarekonzern Google behilflich sein. Facebook muss nach dem Börsengang beweisen, dass das soziale Netzwerk von Mark Zuckerberg Geld verdienen kann und Yahoo könnte endlich jener Befreiungsschlag gelingen, den es benötigt, um sich aus der dem wirtschaftlichen Schatten des Suchmaschinenbetreibers mit dem bunten Logo zu erheben.
Jedoch dürfte diese Mitteilung einige Nutzer wahrscheinlich wenig interessieren, wenn sie sich seit einigen Tagen auf der Seite von Facebook anmelden. Diese werden mit einer Pop-Up-Meldung aufgefordert die eigenen Freunde dem angezeigten Foto und Namen nach zu identifizieren. Damit sollen Pseudonyme aus dem sozialen Netzwerk verbannt werden, die laut den Allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht zulässig sind. Dies dürfte vielen Usern, die ihre Privatsphäre schützen aber dennoch auf den Dienst nicht verzichten möchten, nicht gefallen.
Solche Praktiken dürften Facebook und Yahoo bei ihrem Vorhaben aber womöglich wenig behilflich sein. Es liegt daher nahe, dass die von Yahoo genannten neuen „Erfahrungen sowohl für Kunden als auch Sponsoren“, besonders für erstere, angesichts des obig genannten Missfallens damit wohl kaum gemeint sein dürften. Letztlich läuft dies auf die Frage hinaus, ob man mit der Verwendung von Pseudonymen dem Sinn von sozialen Netzwerken wie Facebook, bei dem sich alle Freunde ihrem Namen nach leicht finden lassen, überhaupt gerecht wird.