Soundsysteme im Test: 10 Modelle für unter 100 Euro im Vergleich
11/15Eindrücke – 5.1-Systeme
Creative Inspire T6160
Optik und Verarbeitung
Das Creative Inspire T6160 bietet zahlreiche Lautsprecher für wenig Geld. Bei einem Straßenpreis von rund 55 Euro werden dem Käufer gleich fünf Satelliten und ein kleiner Subwoofer geboten. Rechnet man den Preis pro Lautsprecher aus, den man letztendlich ausgeben muss, so zählt das Creative-System zu den günstigsten Systemen im Testfeld. Man könnte damit blindlings vermuten, dass sich das auch in der Verarbeitung, Ausstattung und/oder dem Klang zeigt.
Tatsächlich erhält der Käufer ein sehr kompaktes System, das aus fünf identische Satelliten im Kunststoffgehäuse nebst einem sehr überschaubar dimensionierten Subwoofer besteht. Letzterer besteht, wie so oft, aus MDF und basiert auf dem Downfire-Prinzip. Gemessen an klassischen HiFi-Lautsprechern gilt der Subwoofer nicht einmal als „kompakt“ sondern eher als miniaturistisch; man glaubt kaum, dass hier wirklich Bass zu erwarten ist. Die Satelliten fallen hingegen kompakt, aber nicht winzig aus. Die Wiedergabe des Hoch- und Mitteltonbereiches übernimmt dabei ein Breitbandlautsprecher.
Alle Satelliten werden per Mono-Cinch-Kabel mit dem Subwoofer verbunden. An diesem wird auch eine Kabelfernbedienung angeschlossen, die die Lautstärkeregelung sowie das Aus- und Einschalten des gesamten Systems ermöglicht. Ein Bass-Regler am Subwoofer stellt die einzige Einflussmöglichkeit auf den Klangcharakter des Creative Inspire T6160 dar. Alles in allem bietet das System damit genau das, was man erwartet, wenn man ein so günstiges 5.1-Lautsprechersystem kauft – in puncto Fernbedienung sogar etwas mehr.
Klangeindrücke
Das Creative Inspire T6160 ist dem Creative A320 optisch gar nicht so unähnlich. Die größten Unterschiede liegen bei den Satelliten, die beim 5.1-System etwas größer ausfallen. Auch die Subwoofer der beiden Systeme ähneln sich stark, tatsächlich beherbergt jener des Inspire T6160 aber nicht nur mehr Endstufen (für mehr Kanäle), sondern auch einen potenteren Verstärker für sich selbst. Das ist dann auch das erste, was man beim Einschalten des Systems mitbekommt: Es herrscht keine omnipräsente Leistungsebbe. Stattdessen werden alle Kanäle mit genügend Saft geflutet, was sie in eine höhere Pegelfestigkeit und mehr Dynamik umsetzen.
Es ist aber nicht einmal die höhere Pegelfestigkeit des Systems, die wirklich eine Rolle spielt. Vielmehr bietet das Creative Inspire T6160 eine Gelassenheit, die beim kleinen Bruder gänzlich fehlte. Höhen wirken nicht mehr so überzeichnet, der Mittelton ist deutlich stärker ausgeprägt und taugt sogar ohne mitbrummenden Subwoofer etwas und auch die Detailwiedergabe passt.
Natürlich soll damit nicht gesagt sein, dass nur 55 Euro günstige 5.1-System würde weit über seinen Preis hinaus in akustischen Höhenflügen spielen. Dass auch hier spätestens im unteren Mittelton- und im Oberbassbereich ziemliche Dürre herrscht, gilt genauso wie bei den meisten Satelliten-Subwoofer-Systemen. Hinzu kommt eine nasale Stimmenwiedergabe, die aber verziehen werden kann, und eine schmale virtuelle Bühne. Der Ton löst sich nicht gut von den Satelliten. Auch der Subwoofer ist nur eine gehobene Boombox, wenn man die Qualitäten eines gehobenen Subwoofers als Maßstab nimmt: Er ist gerne mal zu laut, die Bässe schwimmen meist mehr als trocken rausgedrückt zu werden und er steigt die Frequenztreppe zu weit hoch, um Anschluss an die Satelliten zu finden. Das alles war in diesem Preissegment aber zu erwarten und kann den Gesamteindruck nicht ändern: Das System klingt trotz allem homogen und stimmig, dabei nicht nervig und erfüllt damit weitgehend alle Ansprüche, die man daran stellen kann.
Stromverbrauch
Der Stromverbrauch des Creative Inspire T6160 ist einer der wenigen im Testfeld, den man deutlich kritisieren muss. Das erste Problem ist, dass sich das System nur über den Subwoofer richtig ausschalten lässt. Über die Kabelfernbedienung kann man das 5.1-System zwar „aus“schalten (off), es verbraucht dann aber noch deutlich zu viel Strom. Auch im eingeschalteten, inaktiven Zustand wird mit 10 Watt deutlich zu viel Leistung für nichts durchgeschoben. Creative sollte die Netzteil- und Endstufentechnik in diesen Bereichen überarbeiten.
Modus | Stromverbrauch |
---|---|
Ausgeschaltet (via Subwoofer) | 0,0 Watt |
Ausgeschaltet (via Kabelfernbedienung) | 4,6 Watt |
Eingeschaltet (ohne Ton) | 9,7 Watt |
Wiedergabe | 9,7 – 34,5 Watt |
Auffälligkeiten
Das Creative T6160 weist ein leichtes Grundrauschen auf, sobald es eingeschaltet wird. Das Rauschen ist in leiser Umgebung aus etwa einem Meter Entfernung noch zu hören und nimmt bei etwa 80-100 Prozent des Maximalpegels (eingestellt über die Kabelfernbedienung) stark zu. Unserer Erfahrung nach gibt es aber Lautsprechersysteme, die deutlicher rauschen, was jedoch keine Entschuldigung für das Creative Inspire T6160 sein soll und kann.
Des Weiteren ist anzumerken, dass das Creative Inspire T6160 keinen internen Upmix besitzt, wenn man – aus welchen Gründen auch immer – nur eine Stereoquelle mit dem System verbindet. Der Center/Subwoofer-Kanal sowie die hinteren Lautsprecher bleiben in diesem Fall stumm.