Soundsysteme im Test: 10 Modelle für unter 100 Euro im Vergleich

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Jirko Alex
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Logitech X-140

Optik und Verarbeitung

Das Logitech X-140 kostet etwa das Doppelte des Hercules XPS 2.0 10 Gloss, also rund 20 Euro. Passenderweise scheint es diesen Mehrpreis allein schon durch ein erhöhtes Volumen, ein höheres Gewicht und eine solidere Verarbeitung rechtfertigen zu wollen. Das sind nämlich die Eigenschaften, die man dem kleinen Logitech-Stereopaar als erstes ansieht und anmerkt. Für einen so günstigen Preis stehen die Lautsprecher in jedem Fall gut da. Obwohl immer noch aus Kunststoff bestehend, wirkt das Gehäuse sehr robust und, durch die angewinkelte Form mit großem Standfuß, sehr standsicher. Auch diese beiden Lautsprecher sind wieder fest miteinander verbunden, was die Einrichtung selbsterklärend aber unflexibel macht. Neben dem obligatorischen Lautstärkeregler und den in dieser Preisklasse sehr löblichen Anschlüssen für einen Kopfhörer sowie eine zweite Quelle steht sogar ein Drehregler für die tonale Grobanpassung bereit.

Logitech X-140

Klangeindrücke

Die beiden Lautsprecher des Logitech X-140 sind überraschend groß für den Preis von rund 20 Euro, viel größer etwa als die Satelliten irgendeines x.1-Systems im Testfeld. Das schürt Hoffnungen, auch in puncto Akustik hätte man mehr zu erwarten als gedacht. Dem ist aber nicht so. Die Lautsprecher sind mit anspruchsvoller Wiedergabe ziemlich überfordert. Bei Musik krankt es an fast allem: Dynamisch zu flach, die Detailzeichnung schlecht, Gesang und Stimmen nasal, die virtuelle Bühne – ein Punkt im Raum. Bei einigen Popsongs mit ihrer totkomprimierten Dynamik und den elektronisch veränderten Stimmen mag das alles noch nicht so sehr ins Gewicht fallen. Bei Rock-Titeln, klassischem oder ehrlichem Pop und generell bei allem, bei dem man sich wünschen würde, die Instrumente noch aus der Wiedergabesuppe heraushören zu können, kann das Logitech X-140 aber schlicht nicht mithalten. Exemplarisch sei hier etwa der Titel „I Follow Rivers“ von Lykke Li genannt. Bei diesem wirkt die komplette Wiedergabe gedämpft, als hielte man ein Kissen vor die Lautsprecher. Dynamikunterschiede werden dabei auf ein gleichbleibendes Pegellevel zusammengekürzt. Die schwedische Sängerin selbst klingt heiser und angestrengt; kaum etwas bleibt von der charakteristischen Stimme, die den Song zu weiten Teilen trägt. Und spätestens im Refrain erkennt man, dass die eigentlich minimalistische akustische Begleitung zu einem Brei aus Tönen verkommt, die man nicht mehr voneinander trennen kann – Details gehen völlig unter.

Das alles ist aber gar nicht so sehr als Vorwurf gemeint, wie man nun vielleicht denken könnte. Es ist schlicht die Feststellung, dass man seine Ansprüche beim Musikhören – aber auch beim Filmschauen und Spielen – sehr weit herunterschrauben müsste, um mit dem Logitech X-140 glücklich zu werden. Als Signalgeber für die alltägliche Arbeit am PC ist das System durchaus ausreichend. Und vielleicht reicht das ja auch als Ergebnis, wenn man nur 20 Euro bezahlen möchte.

Stromverbrauch

Das Logitech X-140 ist nicht sehr potent und soll das auch gar nicht sein. Mit einer Gesamtverstärkerleistung von fünf Watt laut Hersteller war nie ein großer Stromhunger zu erwarten. Es überrascht daher auch nicht, wenn man sich die Messungen des Systems ansieht. Positiv ist hierbei vor allem zu erwähnen, dass das Logitech X-140 im ausgeschalteten Zustand einen Stromverbrauch von 0,0 Watt aufwies.

Modus Stromverbrauch
Ausgeschaltet (via Satellit) 0,0 Watt
Eingeschaltet (ohne Ton) 0,4 Watt
Wiedergabe 0,4 – 4,3 Watt

Auffälligkeiten

Erwähnt werden muss an dieser Stelle ein sehr ärgerlicher Umstand, der das Logitech X-140 schon fast gänzlich disqualifiziert: Die Lautsprecher summen im Betrieb – unabhängig von der Quelle, dem Pegel oder der Wiedergabe. Das Störgeräusch erinnert an ein leises Trafobrummen, ist aber bei normalem Sitzabstand (leider) noch gut zu hören und potenzierte sich leider im Test, wenn man einen Kopfhörer anschloss. Das verwendete QPAD QH-1339 brummte jedenfalls so stark, dass an eine Nutzung des Kopfhörerausgangs nicht zu denken war. Das ist insbesondere deshalb schade, weil der Kopfhöreranschluss zu einem guten Teil eine Freikarte aus der eher mäßigen Wiedergabequalität der Logitech-Lautsprecher selbst hätte sein können. So wird daraus aber nichts.