Corsair Obsidian 550D im Test: Viel Anspruch trotz niedrigem Preis

 7/7
Carsten Lissack
69 Kommentare

Fazit

Corsair hat mit der Zuordnung des 550D in die Obsidian-Serie einen waghalsigen Schritt getan. Das 550D ist neben dem 650D das günstigste seiner Klasse. Es zeichnet sich durch ein Äußeres, das sich von den Übrigen der Serie doch sehr stark unterscheidet, und eine verklebte Schalldämmung aus. Die Dämmung ist in den anderen Modellen nicht zu finden und soll ohne Zweifel das größte Kaufargument für das 550D sein.

Bei auf 5 Volt betriebenen Lüftern entfaltet die Dämmung ihre volle Effektivität, sodass kein Mucks aus dem System zu hören ist und alle Schallpegel-Messwerte unter 30 Dezibel liegen. Und das, obwohl Boden und Rückseite ohne Dämmung auskommen müssen. Besser könnte die Dämmwirkung bei einer anliegenden Spannung von 12 Volt sein. Hier hat die Dämmung einen sehr geringen Wirkungsgrad. Die Lüfter, die ab einer Spannung von 4 Volt zusätzlich Nebengeräusche erzeugen, sind dann sehr wohl zu hören.

Ähnlich wie beim Rest der Serie sind auch das große Raumangebot und die zahlreichen optionalen Belüftungsoptionen sowie die allgemeine Verarbeitungsqualität geblieben. Am Gehäuse gibt es keine scharfen Kanten, die Dämmmatten wurden ordentlich und fest verklebt, die Pulverbeschichtung ist gleichmäßig. Insgesamt wurde alles sauber verarbeitet. Durch die herausnehmbaren Festplattenkäfige, die eine hohe entkoppelnde Wirkung haben, kann man das Platzangebot optimal auf seine eigenen Wünsche anpassen.

Corsair Obsidian 550D – Linke Seitenansicht
Corsair Obsidian 550D – Linke Seitenansicht

Etwas verunglückt sieht hingegen das Frontpanel aus. Es wurde aus „charakterlosem Kunststoff“ gefertigt und passt überhaupt gar nicht zum edlen Aluminium-Antlitz der Gehäusefront. Ebenfalls schade ist die Tatsache, dass das 550D über keine Lüftersteuerung verfügt, die man bei schallgedämmten Gehäusen und somit auch beim Obsidian 550D hätte erwarten dürfen.

Die Seitenwände und das Grundgerüst des Testobjekts erwiesen sich als große Enttäuschung. Alles ist für ein Oberklassengehäuse klapprig dünn und weist keine ausreichende Stabilität auf, die an dieser Stelle auf jeden Fall zu erwarten wäre. Die Qualitätsunterschiede innerhalb einer Enthusiasten-Klasse dürfen unserer Meinung nach nicht so groß sein, wie sie es hier sind.

Zuletzt bleibt der Blick auf den Preis: Aktuell ist das Corsair Obsidian 550D für etwas mehr als 110 Euro in unserem Preisvergleich gelistet. Es ist daher unserer Meinung nach als eine nur durchschnittlich gut gelungene Alternative zu anderen, ähnlich konzipierten „Silent-Gehäusen“ anzusehen.

Preisvergleich

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.