Samsung Galaxy Beam im Test: Das Hosentaschenkino zum Telefonieren
4/7Performance & Oberfläche
Preislich Oberklasse, technisch Mittelklasse. So oder so ähnlich könnte man die Differenz zwischen dem, was das Galaxy Beam in puncto Leistung bietet und was es tatsächlich kostet, am ehesten beschreiben. Denn während ähnlich teure und aktuelle Android-Smartphones entweder auf Nvidias Tegra 3 oder Qualcomms S4 setzen, kommt in Samsungs Neuling ein von ST Ericsson stammender NovaThor U8500 zum Einsatz. Der mit zwei ein Gigahertz schnellen ARM-Cortex-A9-Kernen bestückte SoC kommt auch in verschiedenen Mittelklasse-Smartphones zum Einsatz, so unter anderem im Sony Xperia Sola und Xperia U. Schon dort konnte der Chip sich nur im Leistungsmittelfeld platzieren.
Grundsätzlich sei dazu auch in diesem Fall zunächst vermerkt, dass wir dem Thema „Benchmarks“ im Bereich der Smartphones mit Skepsis gegenüberstehen und das nicht nur, weil die Aussagekraft von (synthetischen) Benchmarks selbst in einer homogenen Geräte-Gruppe mit gleichem Betriebssystem zumindest diskussionswürdig ist. Hinzu kommt, dass eine effektive Messung über die unterschiedlichen Plattformen methodisch schwierig ist – ein weiterer Faktor, der verstärkend zu der Feststellung beiträgt, dass die hier wie anderswo präsentierten Ergebnisse nur als Richtwert, nicht aber als ultimativ-objektive Darstellung der Realität angesehen werden müssen.
Die Auswahl der Benchmarks leitet sich wie gewohnt nicht nur von der Beliebtheit, sondern auch von den Schwerpunkten ab: Während Smartbench und CF-Bench auf die Gesamt- und GLBenchmark auf die GPU-Performance abzielen, ermittelt Linpack die pure Rechenpower und SunSpider und BrowserMark zielen auf die Performance des Browsers ab, sodass alle relevanten Aspekte abgedeckt werden. Gelistet werden fast ausschließlich Geräte, die einem Test unterzogen wurden.
Gemessen wurde gleich nach der ersten Geräte-Einrichtung, wobei aus jeweils drei Messungen je Benchmark der schnellste Wert in die Wertung einfließt. Nach der Installation der Benchmarks wurde das Gerät neugestartet und für einige Minuten im Idle belassen; zwischen den Durchläufen je Benchmark wurde das Gerät ebenfalls jeweils neugestartet.
So ist es auch wenig überraschend, dass sich auch das Galaxy Beam in diesen Bereichen einsortiert. Während der SoC somit für die meisten alltäglichen Aufgaben schnell genug ist, sieht es bei aufwändigeren Dingen wie anspruchsvolleren Spielen schon weniger gut aus. Einschränkend muss aber erwähnt werden, dass die beiden vor allem für das Surfen im Internet interessanten Benchmarks BrowserMark und Sunspider nicht ganz das tatsächliche Verhalten des Smartphones widerspiegeln. Denn anders als es die Ergebnisse vermuten lassen, schlägt sich das Gerät in dieser Kategorie recht gut.
Gleiches gilt auch für das Verhalten des Betriebssystems an sich. Hier setzt Samsung auf eine Kombination aus Android 2.3.6 und der hauseigenen Oberfläche TouchWiz. Nur sehr vereinzelt konnten hier kürzere Aussetzer und Ruckler festgestellt werden. Dabei war es unerheblich, wie viele Widgets oder Verknüpfungen auf den Homescreen gesetzt oder im Hauptmenü vorhanden waren. Dass die Bedienung mitunter dennoch wenig flüssig vonstatten geht, liegt dabei weniger am SoC oder dem Betriebssystem, sondern an der wenig überzeugenden Erfassung von Eingaben. Oftmals müssen diese wiederholt werden, um einen Befehl zu erteilen.
Erwähnt werden sollte, dass Samsung bislang kein Update auf Android 4.0 oder gar 4.1 angekündigt hat.