Samsung Galaxy Beam im Test: Das Hosentaschenkino zum Telefonieren

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Patrick Bellmer
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Multimedia

Der Clou des Galaxy Beam ist natürlich der namensgebende Beamer. Auf der im normalen Gebrauch nach oben zeigenden Seite platziert soll er sowohl zu Produktivzwecken als Overhead-Projektor als auch zur Unterhaltung dienen. Samsung setzt dabei auf einen DLP-Projektor, der eine maximale Auflösung von 640 × 360 Pixeln erreicht. Klar ist, dass es sich somit um keine High-Tech-Lösung handelt, die allerdings auch aufgrund der Platzverhältnisse nicht realisierbar wäre. Der Hersteller selbst gibt an, dass Projektionsdiagonalen von 50 Zoll oder 127 Zentimetern möglich sind. Dabei handelt es sich aber eher um einen theoretischen Wert, der nur in absoluter Dunkelheit erreichbar ist. Denn die maximale Leuchtkraft fällt mit 15 Lumen sehr gering aus.

Samsung Galaxy Beam
Samsung Galaxy Beam

In der Praxis sind daher eher Diagonalen von 25 bis 30 Zoll machbar, zumal auch hier schon eine eher unbefriedigende Bildqualität aufgrund der geringen Auflösung erzielt wird. Aber selbst bei diesen Maßen sollte der entsprechende Raum abgedunkelt werden. Bei Tageslicht sollte auf die Wiedergabe von Videos verzichtet werden.

Projektor-Optionen

Generell stehen zwei Betriebsmodi zur Verfügung: Die simple Wiedergabe von Bildschirminhalten oder der Einsatz als Overhead-Projektor. Bei letzterem wird die rückwärtig verbaute Kamera eingebunden, Texte und andere Inhalte können so problemlos an Wände oder die Decke vergrößert projiziert werden. Bei der Wiedergabe von Bildschirminhalten stehen verschiedenen Optionen zur Verfügung.

Samsung Galaxy Beam

Hier kann beispielsweise die Software-Oberfläche zu Demonstrationszwecken angezeigt werden, aber auch Fotos und Videos finden so ihren Weg auf eine Leinwand. Hier gelten die weiter oben genannten Einschränkungen dann aber umso deutlicher: In Summe reicht die Leistung für kürzere Clips in nicht zu hellen Umgebungen, für den Filmabend sind sowohl Auflösung als auch Helligkeit zu gering.

Bildvergleich: Testbild Samsung Galaxy Beam
Vergleichsbild Canon Powershoot G12

Das Galaxy Beam kann aber nicht nur wiedergeben, sondern auch aufnehmen. Dies geschieht mittels des Fünf-Megapixel-Sensors auf der Rückseite, der zudem Videos mit 1.280 × 720 Pixeln aufnehmen kann. Ihm zur Seite hat Samsung Hardware-seitig unter anderem einen Autofokus sowie einen LED-Blitz gestellt, die Software sorgt mit zahlreichen Funktionen wie einer Lächel- und Gesichtserkennung sowie dem Touch-Fokus für weiteren Komfort. Dabei kennt man die zahlreichen Optionen, die die Kameraanwendung bietet, auch von anderen Android-Smartphones. So kann zwischen verschiedenen Auflösungen gewählt werden, ISO und Weißabgleich können ebenfalls den eigenen Wünschen angepasst werden.

Bildvergleich: Testbild Samsung Galaxy Beam
Vergleichsbild Canon Powershoot G12

Qualitativ macht die Kamera dabei eine ordentliche Figur – solange man in nicht zu dunklen Umgebungen fotografiert oder filmt. Denn dann kommt es schnell zu starkem Bildrauschen, bei Verwendung des LED-Blitzes werden nahe Objekte zu stark erhellt. Bei guten Lichtverhältnissen ist von diesem Problemen kaum etwas zu bemerken. Hier stören dann lediglich die etwas blassen Farben sowie die nicht zu übersehende Artefaktbildung beim Aufnehmen von Videos schon bei langsamen Schwenks. Darüber hinaus werden auch minimale Wackler nicht kompensiert.

Kaum Schwächen zeigt das Galaxy Beam bei der Musikwiedergabe. Die vorinstallierte Abspiel-App bietet die wichtigsten Funktionen, kann aber wie bei Android üblich durch zahlreiche verfügbare Programme getauscht werden. Das mitgelieferte Stereo-Headset bietet eine akzeptable Qualität, reicht aber natürlich nicht an hochwertige Einzellösungen heran. Bevor allerdings Geld in bessere Kopfhörer investiert wird, sollte eine microSD-Karte erworben werden. Zwar bietet das Galaxy Beam einen internen Speicher von acht Gigabyte, davon steht dem Nutzer aber nur etwa die Hälfte zur Verfügung.

Bildvergleich: Testbild Samsung Galaxy Beam
Vergleichsbild Canon Powershoot G12