EA: Free-to-Play-Geschäftsmodell gehört die Zukunft
Laut dem Unterhaltungsriesen Electronic Arts (EA) steht dem Bereich Computerspiele ein großer Wandel bevor. Gegenüber kotaku gab COO Peter Moore an, dass bis Ende des Jahrzehnts klassische Spiele und deren Verkaufsmodell von Free-to-Play-Modellen abgelöst werden.
Free-to-Play (F2P) besitzt durchaus Vorteile: In der Basisversion sind diese Spiele kostenlos, können aber durch kostenpflichtige Zusatzfunktionen erweitert werden. Somit hat jeder Spieler die Möglichkeit, Spiele für sich zu testen und dann selber zu entscheiden, wie viel Geld er für diese investieren möchte. Analysten erwarten, dass dies die Studios sogar zu höherwertigeren Produkten zwingt.
In Asien hat sich diese Form der Spielekultur schon lange durchgesetzt, in Europa hält sie dagegen jetzt erst langsam Einzug. Dies ist besonders dem Erfolg der Smartphones und der Tablet-Computers zuzurechnen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch EA sich mittlerweile auf dieses Geschäftsmodell ausrichtet und bereits erhältliche Spiele diesbezüglich umstellt. Peter Moore erklärte weiter, dass sich durch diese Spielform der Branche der Zugang zu weiteren, großen Spielergruppen eröffnet. Als Beispiel nannte er die Gruppe der Gelegenheitsspieler, welche nur selten bereit sind, viel Geld in Spiele zu investieren. Seiner Meinung nach werde es aber auch weiterhin Spieler geben, welche 50 Euro und mehr für ein Spiel ausgeben würden.
Nach dem Anbieter wie Zynga und Bigpoint gezeigt haben, dass es für dieses Geschäftsmodell einen durchaus lukrativen Markt gibt, setzen mittlerweile immer mehr Unternehmen auf den Zug F2P, zudem steigt die Zahl neuer Unternehmen in diesem Bereich stetig. Dies hat zur Folge, dass der Konkurrenzdruck enorm steigt. Moore sieht EA hier aber sehr gut aufgestellt.
Auch für Entwickler bringt dieses Modell Vorteile: So können Dinge ausprobiert werden, weil die Kosten dafür sich in einem wesentlich überschaubareren Rahmen halten. So kann ein Spiel erst in einer kleinen Version an den Markt gebracht werden, um zu schauen, wie die Reaktionen der Spieler ausfallen. Hat man genügend Informationen gesammelt, kann das Spiel aufgrund dieser geändert oder erweitert werden. Diese Vorgehensweise würde auch den Produktionskosten zugute kommen.
Laut Moore spielen bei diesem Modell mobile Geräte eine ganz wichtige Rolle. Angesichts der Verbreitung dieser Geräte sieht er die Möglichkeit, in den nächsten fünf Jahren zwei Milliarden Nutzer in aller Welt erschließen zu können.