BlackBerry Curve 9320 im Test: Eine gute Tastatur ist nicht genug des Guten
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Die 3,2-Megapixel-Kamera des Curve 9320 liefert Ergebnisse, die in der Rubrik „gehobener Schnappschuss“ rangieren. Für rudimentäre Ansprüche reicht die Qualität also absolut aus – wer etwas mehr von seinen mobil aufgenommenen Werken erwartet, wird sich bei gängigen (Vor-)Einstellungsmöglichkeiten allerdings immer wieder an den ausgewaschenen Farben und dem fehlenden Autofokus stören (siehe Beispielbilder unten). Dennoch: Die Ergebnisse stimmen in etwa mit dem überein, was man von einem unter 200 Euro teuren Einsteigergerät erwarten kann, wobei die Verfügbarkeit eines LED-Blitzes den in dieser Rubrik gängigen Standard sogar übersteigt.
Gleiches gilt für die Aufnahme von Videos: Klar, dass hier kein FullHD und in diesem Falle auch kein 720p möglich ist. Dementsprechend verwaschen und grob sehen die Aufnahmen aus, sodass sich der Nutzen bzw. die Freude daran selbst bei unbedarften Nutzern in übersichtlichen Grenzen bewegen dürfte. Zugleich ist dadurch aber noch leichter zu verschmerzen, dass kein direkter Weg zum Abspielen von Multimedia-Inhalten auf externen Monitoren besteht – ein Umstand, der in dem Preissegment des Curves ebenfalls nicht verwundert.
Verstärkt wird die mäßige Attraktivität des Gerätes in puncto Video natürlich auch durch das kleine Display, das trotz sehr guter Helligkeitswerte nicht gerade zum längeren Anschauen von Bewegtbildmaterial einlädt. Dagegen machen sich die übersichtlichen Maße und das geringe Gewicht bei der Nutzung als MP3-Player positiv bemerkbar, wobei die beigelegten Kopfhörer eine akzeptable Ausgabequalität liefern und dank OS 7.1 nun auch FM-Radios empfangen werden können.
Eingeschränkt wird allerdings auch dies durch die geringe Größe des internen Speichers: Bei nur 512 Megabyte werden ambitionierte Nutzer trotz der moderaten Ausmaße von Video- und Fotoaufnahmen sicher schnell die Möglichkeit zur Aufrüstung um maximal 32 Gigabyte via microSD-Karte nutzen.
Als absolute Stärke von BlackBerrys kann in diesem Abschnitt schließlich der Umgang mit E-Mails angeführt werden. Wer häufig lange Nachrichten schreibt oder permanent chattet, wird sich vor allem an der bereits behandelten Tastatur, aber auch an der schnellen und unproblematischen Verarbeitung erfreuen.
Für Chatter ist darüber hinaus erwähnenswert, dass mit OS 7.1 auch die Integration des BlackBerry Messengers (BBM) in dritte Anwendungen wie Spiele stattgefunden hat, was unterstreicht, dass man bei RIM weiterhin einen klaren Fokus auf die Entwicklung der Anwendung legt. Dies wird auch durch den bereits erwähnten separaten Knopf zum Start des BBM unterstrichen – ein für andere Nutzer wenig nützliches Feature, das wohl vor allem für die chataffine, junge Zielgruppe gedacht ist.
Weniger erfreulich ist dagegen (nach wie vor) das Websurfen. Trotz Updates und trotz mancher spürbarer Verbesserung im Vergleich zu älteren Geräten bzw. OS-Versionen: Es fühlt sich einfach nicht zeitgemäß an. Dies liegt zum einen daran, dass der Standard-Browser weiterhin schlicht zu langsam ist (siehe vorangegangener Abschnitt). Zum anderen macht sich in dieser Hinsicht natürlich wie bereits angedeutet die geringe Display-Größe des Testkandidaten bemerkbar, sodass festgehalten werden muss: Für „mal-eben-was-nachschauen“ reicht es, für viel mehr aber nicht.
Immerhin kann der Standard-Browser über die BlackBerry App World ersetzt werden und auch einige andere interessante Anwendungen lassen sich hier finden. Allerdings kann das Angebot und auch die Aufbereitung weiterhin nicht mit Konkurrenten wie dem Apple-App-Store oder Google Play mithalten, was für echte App-Enthusiasten durchaus schwer wiegen dürfte.