CoolerMaster Silencio 650 im Test: Schalldämmung ist wieder „en vogue“
2/7Ausstattung außen
Starten wir unseren Rundblick an der Vorderseite des neuen CoolerMaster Silencio 650. Die ehemalige Kunststofftür des nun vorerst im Schatten stehenden Silencio 550 wurde beim 650 durch eine hochwertige dunkelgraue Tür aus Vollaluminium ersetzt. Dies spiegelt sich natürlich auch im Gewicht von etwa 13 Kilogramm wieder. Eingefasst wird die schwere Aluminiumplatte in dem mit seitlich angeordneten Lüfterschlitzen versehenen Kunststoffrahmen. In der Innenseite der Aluminiumtür, die sich im Auslieferungszustand nach links hin öffnet, ist eine Schaumstoffmatte eingeklebt, die den vorderen Teil des Gehäuses schalldicht schließen soll. CoolerMaster stellt es dem Käufer frei, die Seite des Türanschlags zu wechseln. Binnen weniger Minuten ist die Alu-Frontabdeckung ummontiert und lässt sich so nun auch nach rechts öffnen. Der Öffnungswinkel ist mit circa 140 Grad großzügig und gibt keinen Anlass zu Kritik. Leider hat man beim Silencio 650 auf seitliche Aussparungen verzichtet, die das Öffnen der Aluminiumabdeckung erleichtern könnten. Zudem ist der Spalt zwischen der Tür und dem Rahmen recht schmal, sodass man schlanke Finger braucht, um dazwischen zu gelangen.
Hinter der schweren Aluminiumplatte verbergen sich eine Lüfterabdeckung mit integriertem Staubfilter und zwei mitgelieferte 120-mm-Lüfter, sowie ein Hot-Swap-Einschub, den man bereits vom „kleinen Bruder“ kennt. Weitere Rahmengrößen für die Frontlüfter sind nicht möglich. Über einen Schnellwechselrahmen können noch zwei 5,25"-Geräte eingeschoben werden.
Die Lüfterabdeckung kann von oben ausgeklinkt und nach vorne herausgenommen werden. In der Abdeckung sind die mit Heißkleber befestigten Gegenmagneten für die Aluminiumtür zu sehen. Um ehrlich zu sein, es ist zwar eine ausreichende, aber keine schöne Lösung, die man von einem Gehäuse in dieser Preisklasse erwarten würde. Ein weiteres Detailmanko zeigt sich beim Verschlussmechanismus der Kunststoffabdeckung. Das Verschlusssystem fährt nicht sauber zurück und es benötigt mehrere Anläufe, bis man die Abdeckung schließlich ein- oder ausgebaut hat.
Eine gutes, vom Silencio 550 übernommenes, sowie nützliches Feature ist der Schnellwechselrahmen, den man ansonsten in vielen Fällen separat erwerben muss. Durch ihn werden Backups zum Kinderspiel und auf zusätzliche Kabel kann beim Einbinden einer Festplatte in das System verzichtet werden. Benötigt man alle drei 5,25"-Schächte, kann der Hot-Swap-Wechselrahmen ausgebaut und der Schacht anderweitig genutzt werden. Entscheidet man sich für das Hot-Swap-Laufwerk, bleibt die Möglichkeit, Festplatten mit der Größe von 3,5" oder in der kleineren Version von 2,5" via Adapter zum Beispiel für Backup-Lösungen zu verwenden.
Im Vergleich zum Silencio 550 hat sich am Frontpanel einiges geändert. Das Panel ist nun in dem oberen Kunststoffverdeck eingebettet und wird durch eine schwarze Schiebeabdeckung unter anderem zuverlässig vor Staubansammlungen geschützt. Flüssigkeiten finden dennoch ihren Weg durch die Abdeckung. Ähnlich wie das Verdeck der Lüfter an der Vorderseite lässt sich auch diese Abdeckung nicht leichtgängig öffnen beziehungsweise schließen und läuft nur sauber in der Arretierung, wenn man gefühlvoll mit beiden Händen schiebt beziehungsweise zieht. An dieser Stelle hätten wir uns einen flüssigeren Lauf gewünscht. Die Lüfterabdeckung am Ende des Deckels hingegen läuft sauber vor und zurück.
Das Panel bietet Steckmöglichkeiten für insgesamt vier USB-Anschlüsse, von denen zwei USB-3.0-kompatibel sind. Außerdem besitzt das Silencio 650 einen Kartenleser für SD-Karten und die üblichen Klinkenbuchsen für 3,5-mm-Audiogeräte. Zwei Highlights der Panelbedienung sind die stufenlose 3-Kanal-Lüftersteuerung, über der sich drei Lüfter regeln lassen und der HDD-Schalter, der es ermöglicht, bequem auch ohne Boot-Manager von verschiedenen Festplatten beziehungsweise Betriebssystemen zu starten.
Die Rückseite offenbart neben einem vorinstallieren 120-mm-Ventilator und den zwei Schlauchdurchführungen für externe Wasserkühlungs-Komponenten nichts, was weiter Erwähnung finden oder näher beschrieben werden müsste. Auch das CoolerMaster Silencio 650 besitzt einen Netzteilstaubfilter, der zugleich als Filter für einen weiteren, optional installierbaren 120-mm-Lüfter fungiert. Die Untersicht zeigt außerdem das Gerüst, auf dem der Midi-Tower steht. Es ist komplett aus Kunststoff und schafft eine durchgehende Linie am Gehäuseboden. An den vier Ecken wurden dicke Standfüße aus Gummi verschraubt, die das Computergehäuse effektiver als zum Beispiel Kunststofffüße entkoppeln und entstehende Schwingungen dämpfen sollen.
Die äußere Verarbeitungsqualität gibt soweit wenig Anlass zur Kritik. Die Deckel- und Frontverkleidung schließen bündig mit dem Rest des Gehäuses ab. Auch die Materialstärke des Kunststoffs ist gut. Die hintere Schiebeabdeckung biegt sich zwar schon bei leichtem Druck, ist natürlich aber auch nicht darauf ausgelegt, hohen Belastungen standhalten zu müssen. Löblich ist die Tatsache, dass kein Luftauslass an der linken Seitenwand vorgesehen ist. Das kommt dem Konzept eines schallgedämmten Chassis einen Schritt entgegen.