Auch bei der weiteren Hardware-Ausstattung macht sich bemerkbar, dass das Ascend P1 zumindest preislich nicht in der absoluten Spitzenklasse, sondern eher im unteren Teil der Oberklasse anzusiedeln ist. Dementsprechend erhält man neben einer sehr aktuellen Arbeitsspeicherausstattung von einem Gigabyte mit dem OMAP 4460 einen ordentlichen SoC, der allerdings nicht mehr zu den ganz taufrischen Lösungen zu zählen ist und dementsprechend beispielsweise bereits in dem Ende des letzten Jahres auf den Markt gekommenden Samsung Galaxy Nexus zum Einsatz kommt.
Dennoch kommt es im alltäglichen Gebrauch fast nie zu Engpässen, sodass sich sagen lässt, dass die auf 1,5 GHz ausgereizte Dual-Core-CPU (ARM-Cortex-A9) nach wie vor locker ausreicht, um eine fast immer ruckelfreie Nutzung zu ermöglichen. Integriert sind neben einem Dual-Channel-Speicher-Controller darüber hinaus auch die DirectX-9-taugliche PowerVR-GPU SGX540 mit 384 Megahertz, sodass auch grundlegende Ansprüche beim mobilen Spielen abgedeckt sind.
Grundsätzlich sei dazu auch in diesem Fall zunächst vermerkt, dass wir dem Thema „Benchmarks“ im Bereich der Smartphones mit Skepsis gegenüberstehen und das nicht nur, weil die Aussagekraft von (synthetischen) Benchmarks selbst in einer homogenen Geräte-Gruppe mit gleichem Betriebssystem zumindest diskussionswürdig ist. Hinzu kommt, dass eine effektive Messung über die unterschiedlichen Plattformen methodisch schwierig ist – ein weiterer Faktor, der verstärkend zu der Feststellung beiträgt, dass die hier wie anderswo präsentierten Ergebnisse nur als Richtwert, nicht aber als ultimativ-objektive Darstellung der Realität angesehen werden müssen.
Die Auswahl der Benchmarks leitet sich wie gewohnt nicht nur von der Beliebtheit, sondern auch von den Schwerpunkten ab: Während Smartbench und CF-Bench auf die Gesamt- und GLBenchmark auf die GPU-Performance abzielen, ermittelt Linpack die pure Rechenpower und SunSpider und BrowserMark zielen auf die Performance des Browsers ab, sodass alle relevanten Aspekte abgedeckt werden. Gelistet werden fast ausschließlich Geräte, die einem Test unterzogen wurden.
Gemessen wurde gleich nach der ersten Geräte-Einrichtung, wobei aus jeweils drei Messungen je Benchmark der schnellste Wert in die Wertung einfließt. Nach der Installation der Benchmarks wurde das Gerät neugestartet und für einige Minuten im Idle belassen; zwischen den Durchläufen je Benchmark wurde das Gerät ebenfalls jeweils neugestartet.
Dass es sich beim OMAP 4460 nicht mehr um einen Highend-Gaming-SoC handelt, wird auch beim Blick auf die ermittelten Benchmark-Werte deutlich. Hier schlägt sich der Testkandidat im produktiven Bereich stets ordentlich, sodass es durchgängig für einen guten, teils im oberen Mittelfeld angesiedelten Platz reicht. Bei grafiklastigeren Anwendungen macht sich dagegen die nicht mehr top-aktuelle Ausstattung dann schon eher bemerkbar, was unterstreicht, dass das Ascend P1 grundlegende, aber eben nicht mehr sehr fordernde dahingehende Anforderungen erfüllt.
Softwareseitig kommt auf dem P1 standesgemäß Android in der aktuellen Version 4.0.3 zum Einsatz, das auch tatsächlich unter der Haube arbeitet, denn die geplante „Emotion“-UI findet bisher auf keinem der verfügbaren Huawei-Geräte Anwendung. Wie bei den bisherigen Modellen auch, legt Huawei dagegen nur oberflächlich selbst Hand an und integriert neben einem eigenen, an Android-Gingerbread angelehnten Skin vor allem einen eigenen, übersichtlichen Lockscreen, der die üblichen Schnellstart-Funktionen beinhaltet – ein Vorgehen, das insgesamt gelungen ist und in jedem Fall wesentlich sinnvoller erscheint, als eine erzwungene, aber nicht ausreichend durchdachte Integration eines großangelegten eigenen UI.