Logitech Ultrathin Keyboard Cover im Test: Schlanke Tastatur für das iPad
2/2Alltagserfahrungen
Beginnen wir mit den positivsten Alltagserfahrungen: Ja, auf dem Ultrathin Keyboard Cover lässt es sich vorzüglich tippen. Mit der sonst genutzten MacBook-Pro-Tastatur kann die kleine iPad-Tastatur zwar nicht mithalten. Druckpunkt und Tastatur-Layout sind aber dennoch über alle Zweifel erhaben. Nach diesen positiven Eindrücken der ersten Tage wurde für besagte Wochenendtour im Testzeitraum in der Tat auf die Mitnahme des Notebooks verzichtet und für längere Texte (E-Mails) auf die externe Logitech-Tastatur zurückgegriffen – ohne es am Ende bereut zu haben.
Als ebenfalls äußerst positiv hat sich auch der Einsatz einiger Shortcuts auf der Tastatur wie „Lauter/Leise“ und „Home“ erwiesen, Shortcuts wie „Cut, Copy und Paste“ sowie die beiden Shortcuts zum Markieren von Text erscheinen vor dem Hintergrund, dass hier typische Tastatur-Eingaben (copy = cmd + c) genutzt werden können, hingegen fraglich.
Eine positive Randerscheinung beim Einsatz dieser (aber auch anderer) externer Tastatur ist hingegen die Tatsache, dass beim Tippen nicht mehr der halbe Bildschirm von der Bildschirmtastatur in Beschlag genommen wird. Der volle Bildschirm steht jederzeit für den betrachteten Inhalt zur Verfügung.
Eher weniger gut gefallen hat uns die Tatsache, dass die Rückseite extrem kratzanfällig ist (das iPad an sich schiebt man eher selten über den Tisch, das iPad mitsamt Tastatur allerdings schon) sowie die Tatsache, dass das Ultrathin Keyboard Cover durch das Magnet-Scharnier bei der Nutzung als Cover nicht bombenfest am iPad klebt. Es löst sich dadurch nicht nur beim Sturz sondern durchaus auch in der Tragetasche vom iPad und gibt den Bildschirm frei. Eine Schutzfunktion, die über das Abdecken des Bildschirm bei sachgemäßer Handhabung und Transport hinaus geht, können wir dem Ultrathin Keyboard Cover nicht bescheinigen.
Eine weitere Schwäche im Alltag ist aktuell mehr auf iOS und nicht auf die Tastatur zu schieben: Auch Aktionen, bei denen es auf den ersten Blick nicht so scheint, benötigen weiterhin den Einsatz des Fingers auf dem Bildschirm. Als Beispiel sei hier die Eingabe einer URL in das Browser-Fenster genannt. Würde man auf dem Notebook nach der Eingabe der ersten Buchstaben per „Pfeil-nach-unten“-Taste in die Liste der Autovervollständigungs-Vorschläge wechseln, ist dies auf dem iPad nicht möglich. Stattdessen muss der Finger von der Tastatur auf den Bildschirm bemüht werden.
Fazit
Wer regelmäßig längere Texte verfasst und hierfür das iPad nutzen möchte oder muss, findet mit dem Logitech Ultrathin Keyboard Cover eine exzellente Tastatur im ansprechenden Gewandt. Zwar bleibt der Griff zum Rechner oder dem Notebook (nicht Netbook) die nochmals effizientere Alternative. Doch in Zeiten, in denen Tablets wie das iPad zum Teil bereits den einzigen "Rechner" im Haushalt stellen oder auf Reisen kein weiterer Begleiter mit von der Partie sein soll, stellt die Erweiterung um eine echte Tastatur eine spürbare Bereicherung dar.
So ist dieser Artikel größtenteils mit Pages bzw. Safari auf dem iPad entstanden, obwohl seit elf Jahren ein 15-Zoll-Notebook für derartige Aufgaben herhalten muss. Es war mit Blick auf die Texteingabe weder eine Herausforderung, noch haben wir es bereut. Wer viel übt, erreicht zwar auch mit der Bildschirmtastatur mit der Zeit beachtliche Ergebnisse. An das Resultat beim Einsatz der Logitech-Tastatur dürften aber auch Touch-Virtuose nicht herankommen.
Nicht erwarten sollte man, dass Tastatur und iPad abseits von Texteingaben eine nahtlose Symbiose eingehen. An zu vielen Stellen holpert es dafür aktuell noch, wobei hier in erster Linie iOS als Hürde zu nennen ist.
Auch ein Hardware-Wermutstropfen bleibt: Während wir „Ultrathin Keyboard“ unterschreiben können, müssen wir dem „Cover“ eine schützende Funktion absprechen. Ja, das Display wird im Normalfall bedeckt. Das war es aber auch.
Bei einem Preis von aktuell knapp 90 Euro stellt sich am Ende somit nur denjenigen, die regelmäßig und viel am iPad tippen, die Frage, ob Logitech für die guten Tastatur-Eigenschaften den Zuschlag erhält.
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