MSI WindBox DC100 im Test: Piepsmaus mit lauter Stimme
6/7Temperatur, Lautstärke & Leistungsaufnahme
Die Lautstärke der Testkandidaten haben wir sowohl im Leerlauf als auch unter voller Belastung mittels FurMark getestet. In einem weiteren Szenario wurden außerdem die Geräuschemissionen in Spielen ermittelt, wozu drei Schleifen des ersten Szenarios im „3DMark Vantage“ Last simulierten. Die Messungen wurden mit einem Schallpegelmessgerät alltagsnah in einem Abstand von 30 Zentimetern Entfernung zum geschlossenen Gehäuse durchgeführt, da derart kleine Rechner in Office-Umgebungen auf dem Schreibtisch platziert werden (müssen). Für die Temperaturmessungen mit CoreTemp sowie GPU-Z wird das selbe Szenario bemüht. Bei der Leistungsaufnahme, die mittels eines handelsüblichen Verbrauchs-Monitors ermittelt wird, gesellen sich zusätzlich Messungen im Standby, bei der Filmwiedergabe von HD-Material via PowerDVD sowie bei CPU-Vollast mit Prime95 zum Parcours.
Die Temperaturen sind kein Ruhmesblatt der DC100. Bereits im Leerlauf kratzt die kleine Box an der 60-Grad-Marke und bewegt sich unter Last fix bei deutlich aufdrehendem Lüfter in höhere Regionen. Große Reserven für den Sommer bleiben so nicht, da das Kühlsystem bereits am Limit agiert und dies stets deutlich mitzuteilen weiß. Für einen Verbrauch von maximal 25 Watt ein unverständlicher Umstand, denn das nur etwas verbrauchsstärkere Arctic-System schneidet sogar trotz komplett passiver Kühlung deutlich besser ab – und baut, rechnet man den Standfuß des WindBox hinzu, nicht einmal deutlich größer.
Auch wenn MSI mit einem „sehr leisen“ Lüfter wirbt – im Alltag mit der WindBox zerfällt diese Aussage schnell zu Staub. Neben einer durch die schnell steigenden Temperaturen bedingten, aggressiven Steuerung krankt der Lüfter auch an seinem kleinen Durchmesser, wodurch er ein recht hochfrequentes Betriebsgeräusch erzeugt. Zudem gerät die AMD-APU dank geringer Leistungsreserven prinzipiell gerne in Lastzustände, was dem Betriebsgeräusch zusätzlich Vorschub leistet. Nur im absoluten Leerlauf wird die WindBox angenehm, wenngleich sie gut wahrnehmbar bleibt. Unter Last – wozu schon der Browserstart oder einfache Kopiervorgänge gehören – schiebt sich der Lüfter dann deutlich in den Vordergrund. Selbst das Abspielen von HD-Material, laut MSI ein Aufgabengebiet der WindBox, fördert Lautstärkelevel um 44 Dezibel zu Tage. Ändern lässt sich daran nichts, denn sowohl entsprechende Regeloptionen im BIOS als auch Leistungsreserven der Kühlung glänzen durch Abwesenheit. Für ein Gerät, das mithin auf dem Schreibtisch, also in unmittelbarer Nähe zum Nutzer platziert werden soll, ein ebenso unhaltbarer Zustand wie für einen geruhsamen DVD-Abend.
Hinsichtlich der Leistungsaufnahme gibt die WindBox aufgrund der sparsamen Fusion-Basis eine deutlich bessere Figur ab. Im Standby zeigt das Messgerät gar null Watt an, der tatsächliche Verbrauch dürfte allerdings knapp darüber liegen. Auch im Leerlauf zeigt sich das MSI-Produkt dank der APU-eigenen Stromsparmechanismen gegenüber der Konkurrenz von Intel deutlich genügsamer. Erst unter Last schrumpft der Vorsprung auf etwa 10 bis 15 Prozent gegenüber dem Arctic MC001, welches dafür etwas fixer unterwegs ist.