MSI WindBox DC100 im Test: Piepsmaus mit lauter Stimme
7/7Fazit
So schön unschuldig die weiß-graue WindBox auch aus der Wäsche schaut, in ihrem Innersten steckt ein echter Satansbraten. Unabhängig ihren sonstigen Qualitäten ist der laute Lüfter die spitzeste Ecke des DC100-Dreizackes. Unnötig schnell dreht dieser dank des unterdimensionierten Kühlsystems, das bereits im Leerlauf bei rund 60 Grad schwitzt, zwar nicht, als Rechtfertigung vermag diese Tatsache allerdings auch nicht zu dienen. Zu laut, zu schnell hochgeregelt – da die Box auch bei alltäglichen Aufgaben in Lastzustände gerät, ist ruhiges Arbeiten kaum denkbar. Für ein kleines Office- oder Mediasystem wird das ein absolutes K.O.-Kriterium, auch wenn die Leistung für diese Aufgaben völlig ausreicht und sich der Stromverbrauch dank der E-450-APU in engen Grenzen hält.
Da fällt es kaum noch ins Gewicht, dass lediglich zwei rückseitige USB-Anschlüsse vorhanden sind – Maus, Tastatur oder Drucker? – und der moderne 3.0-Standard völlig fehlt. Für den Einsatz als Mediastation wären andererseits ein DVD-Laufwerk nebst Infrarot-Empfänger keine schlechte Wahl, zumal die Abmaße mit Standfuß nicht mehr ultra-kompakt sind. Dafür passt der runde Lieferumfang prima ins Konzept und spricht auch Laien an, während die vorinstallierte Software die wichtigsten Allzweck-Programme bereits beinhaltet. Lediglich das auf- und nachdringlich werbende Antivirus-Programm von Norton stört. Diese Punkte alleine ließen sich allerdings verschmerzen, wenn der günstige Preis von 290 Euro mit ins Kalkül gezogen wird. Das von uns getestete Modell bringt zwar statt Windows 7 in der „Home Premium“-Version die teurere Professional-Edition mit, verlangt dafür aber rund 100 Euro Aufschlag, kostet somit rund 380 Euro und wird damit noch einmal deutlich unattraktiver.
An einer Kaufempfehlung rauscht die Box deshalb im doppelten Wortsinne weit vorbei, denn dafür leistet sich die WindBox DC100 mit ihrer Lautstärkeentwicklung eine für diese Leistungsklasse und den beworbenen Arbeitsbereich definitiv kapitale Schwäche. In der für Kunden interessanten Variante mit Windows 7 Home Premium ist der Nettop zwar günstig, aber auch laut.
- Recht günstig
- Kompakt
- Gut bestücktes I/O-Panel
- Kein USB 3.0
- Kaum rückseitige USB-Anschlüsse
- Laut und heiß
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