Nokia 808 PureView im Test: Die erste Kamera mit Smartphone
6/7Kommunikation
Eine etwas unglückliche Figur macht das 808 in puncto Kommunikation. Denn anders als man es für diesen Preis erwartet, verfügt das Smartphone nur über eine Mittelklasseausstattung, was die Datenübertragung in Mobilfunknetzen angeht. Möglich ist diese via GPRS, EDGE, UMTS und HSPA, nicht aber per HSPA+. Die Grenzen liegen somit bei 14,4 Megabit pro Sekunde im Downstream und 5,76 Megabit im Upstream. Hinzu kommen Bluetooth 3.0 sowie WLAN – letzteres arbeitet aber nur in 2,4-Gigahertz-Netzen – und NFC. Der entsprechende Chip steckt dabei nicht im Gerät selbst, sondern ist auf der Innenseite des Akkudeckels platziert.
Beim Telefonieren punktet das Smartphone mit seinem zweiten Mikrofon, welches störende Nebengeräusche effektiv unterdrückt. Gesprächsteilnehmer sind klar und deutlich zu verstehen, solange man nicht die Freisprechfunktion nutzt. Denn der rückwärtig verbaute Lautsprecher hat eine überraschend geringe Maximallautstärke. Immerhin produziert er für ein Smartphone überdurchschnittlich gute Tiefen – ein Ersatz für das Musikhören per Kopfhörer ist er aber auch aus Gründen der Rücksichtnahme nicht.
Laufzeiten
Die Stärke früherer Symbian-Smartphones schlechthin war die Akkulaufzeit. Wo Geräte mit anderen Betriebssystemen meist nach spätestens zwei Tagen wieder an das Ladegerät angeschlossen werden mussten, hielten Nokias „Dauerläufer“ meist vier, fünf oder gar sechs Tage durch. Grund dafür waren aber nicht großzügig dimensionierte Energiespeicher, sondern der effiziente Umgang mit diesen seitens des Betriebssystems sowie der Hardware.
Auch bei den von uns ermittelten Akku-Laufzeiten gilt, dass diese nur als Richtwert angesehen werden sollten. Zudem darf nicht vergessen werden, dass sich die hier präsentierten Geräte teils deutlich unterscheiden. Ob bei der Größe und Helligkeit des Displays oder bei der Größe des Akkus: Es handelt sich um heterogenes Testfeld, sodass eine direkte Vergleichbarkeit nur selten möglich ist.
Zur Methode: Die Werte wurden bei maximaler Display-Helligkeit und aktiviertem WLAN ermittelt. Bluetooth und GPS waren deaktiviert. Sofern das Gerät über 3G verfügte (Smartphones, Tablets in der 3G-Version), war die entsprechende Verbindung aktiviert.
Deshalb ist der pure Blick auf die Akkukapazität des Nokia 808 nur wenig aufschlussreich. Mit 1.400 mAh kann er in diesem Punkt nicht mit der Konkurrenz mithalten, in puncto Laufzeiten zieht aber auch das aktuelle Symbian-Flaggschiff an den meisten vorbei. Allerdings ist man von den Bestwerten einiger Vorgänger entfernt. Im alltäglichen Einsatz mit mehreren kurzen Telefonaten, dem Abgleich zweier E-Mail-Konten sowie dem Surfen via WLAN und HSPA musste das 808 nach knapp vier Tagen wieder geladen werden. Android- und iOS-Smartphones überrundet man damit in den meisten Fällen aber immer noch deutlich.
Anders sieht es da im Video-Test aus: Hier kam das Testgerät nur auf fünfeinhalb Stunden, was lediglich für einen Platz im Mittelfeld reicht. Als „hilfreich“ erweist sich dabei jedoch die Tatsache, dass das Display mit rund 200 Candela pro Quadratmeter vergleichsweise dunkel ist – mit einer höheren Maximalhelligkeit würde das Ergebnis deutlich schlechter ausfallen.