„Ultima Forever“: Neue Infos zu Bezahlmodell und Gameplay
Alte Rollenspiel-Klassiker neu zu entdecken scheint der Trend des Jahres zu werden: Neben “Baldur's Gate“ wird auch „Ultima IV“ als Free-to-Play-Titel mit kooperativem Crossover-Modus für PC und iPad neu aufgelegt. Nun erläuterten die Entwickler von BioWare Myhtic das geplante Geschäftsmodell der Spieleseite IGN.
Rede und Antwort stand der Executive Producer des Studios, Jeff Skalski. Dieser bestätigte noch einmal die ursprüngliche Ankündigung: Demnach wird es definitiv keine Restriktionen für das Spiel geben, welches unbegrenzt kostenlos spielbar sei. Zwar werden man für „neue Herausforderungen“ Levelaufstiege benötigen, diese ließen sich aber - wie alles andere auch – durch simples Spielen des Titels erreichen.
Trotzdem wird sich in „Ultima Forever: Quest for the Avatar“ eine Menge gegen echtes Geld kaufen lassen. Dazu gehört beispielsweise „vanity gear“, also Gegenstände, die den eigenen Charakter visuell aus der Masse hervorstechen lassen, oder Waffen mit bestimmten, vom Spieler gesuchten Eigenschaftswerten. Zudem werden Heiltränke ebenso wie mehr Platz im Inventar und frühzeitiger Zugang zu bestimmten Charakterfähigkeiten angeboten. Ob man das Spiel so kostenlos tatsächlich auch genießen kann, hängt also davon ab, wie stark BioWare die Daumenschrauben anzieht. Das einzige, was vom Verkauf ausgeschlossen bleibt, ist Tugend – denn um die dreht sich das Spielmodell: Wie in der Vorlage von 1985 müssen Spieler durch Quests Tugenden erwerben, um so der Avatar von Britannia zu werden. Das verspricht ein simples schwarz-weiß oder gut-böse-Schema zugunsten von moralischen Zwickmühlen zu vermeiden.
Laut Jeff Skalski soll das etwa so funktionieren: Eine Frau möchte, dass man ihren verschwundenen Mann findet. Der liegt tot in einer Höhle, hat aber einen Brief seiner Geliebten bei sich. Für die Tugend „Mitgefühl“ kann man dies nun verschweigen, für „Ehrlichkeit“ hingegen erwähnen – was gleichzeitig die Trauer der Frau über ihren verlorenen Gatten begrenzt. Eine exakte Überarbeitung der Vorlage wird es aber nicht geben. Zwar sollen Spieler der ersten Stunde NPCs, Orte und Schlüsselmomente wiedererkennen, ansonsten aber kündigt Skalski eine Menge Änderungen an, etwa den Wechsel auf ein echtzeitbasiertes Kampfsystem. Zudem wird die Geschichte um 21 Jahre nach vorne gelegt, weshalb nun nicht mehr „Lord British“ das Land regiert. Dies ermöglicht es außerdem, neue NPCs und Quests stimmig in das Spiel zu integrieren.
Im Endeffekt, erzählt Skalski, soll sich „Ultima Forever“ etwa so spielen wie Nintendos „Legend of the Zelda: Link to the Past“ – nur mit mehr aktivierbaren Fähigkeiten. Zudem wird in den Echtzeit-Kämpfen die Position des Charakters zum Tragen kommen, denn Angriffe von Hinten werden mit einem Bonus auf kritische Treffer belohnt. Auch die langfristige Pflege des Titels scheint bereits jetzt sicher: Die zwei am Anfang verfügbaren Klassen, Kämpfer und Magier, werden nach und nach um sechs weitere ergänzt.