Barnes & Noble stellt neue Tablets vor
Der US-amerikanische Buchhändler Barnes & Noble wandelt auf Amazons Spuren und hat dieser Tage ebenfalls neue Tablets seiner „Nook“-Reihe zu einem günstigen Preis vorgestellt, welche den Geräten von Amazon durchaus das Wasser reichen können.
Amazon hat mit seiner neuen Kindle-Reihe und Google mit dem Nexus 7 gezeigt, dass sich gute Einsteiger-Tablets und ein günstiger Preis nicht per se ausschließen müssen. Der Kunde profitiert davon, bringen doch viele andere Hersteller mittlerweile preisgünstige Tablets auf den Markt, welche mittlerweile auch durch Qualität und Leistung zu überzeugen wissen.
Jetzt hat auch die in den USA ansässige Buchhändler-Kette seine „Nook“-Reihe um zwei Tablets erweitert: Das Nook HD und das Nook HD+.
Bei dem Nook HD handelt es sich um ein sieben Zoll großes Tablet, dessen IPS-Display mit 1.440 x 900 Pixel höher auflöst als das der beiden Kontrahenten Amazon und Google. Auch das Innenleben kann sich sehen lassen: Verbaut wurde ein OMAP4470-Dual-Core-Prozessor, dessen Kerne jeweils mit 1,3 Gigahertz getaktet sind. Der Arbeitsspeicher beläuft sich auf einem Gigabyte, der interne Speicher misst, je nach Ausführung, acht bzw. 16 Gigabyte und ist über die üblichen Micro-SD-Karten erweiterbar. Das Nook HD wiegt bei einer Größe von 194,4 x 127,1 x 11,0 Millimeter ca. 315 Gramm.
Das größere Nook HD+ verfügt über ein neun Zoll großes Full-HD-Display, welches mit 1.920 x 1.280 Pixel auflöst. Als Zentraleinheit wurde auch hier ein OMAP4470 Dual-Core-Prozessor verbaut, welcher mit einer Frequenz von 1,5 Gigahertz etwas höher getaktet ist als der Prozessor des Nook HD.
Auch beim Nook HD+ beläuft sich der Arbeitsspeicher auf einem Gigabyte, der interne Speicher fällt jedoch, auch hier wieder abhängig von der jeweiligen Ausführung, mit 16 bzw. 32 Gigabyte deutlich größer aus. Auch dieser kann durch Micro-SD-Karten erweitert werden. Bei einer Größe von 240,3 x 162,8 x 11,4 Millimeter wiegt das Nook HD+ ca. 515 Gramm.
Alle Geräte verfügen über Bluetooth und b/g/n-WLAN, mit dem in allen Barnes & Noble-Fillialen eine Online-Verbindung gratis zur Verfügung steht. Zudem ist ein HDMI-Ausgang vorhanden, mit dem sich das Tablet an einem TV-Gerät anschließen lässt.
Der nicht näher spezifizierte Akku soll eine Videowiedergabe von bis zu neun Stunden ermöglichen, das reine Lesen wird mit ca. 10 Stunden angegeben. Alle Geräte werden mit einer durch Schaltflächen erweiterten Version von Android 4.0 Ice Cream Sandwich ausgeliefert.
Eine Besonderheit der Nook-Tablet-Reihe ist die Ausrichtung an Familien mit Kindern: So lassen sich individuelle Profile für bis zu sechs Familienmitglieder erstellen, in denen genauestens festgelegt werden kann, auf welche Inhalte und Bereiche der jeweilige Benutzer zugreifen darf. Dies erlaubt Eltern zum Beispiel ihren Kindern Zugriffe auf bestimmte Bücher zu erlauben, der uneingeschränkte Zugriff auf das Internet kann aber unterbunden werden.
Des Weiteren ist auch interessant, wie Barnes & Noble potenzielle Kunden erreichen möchte: Da die Bücherkette nicht über ein so großes Repertoire an digitalen Büchern wie vergleichsweise Amazon oder Apples iTunes verfügt, wird hier eine Zusammenarbeit mit dem cloudbasierten Dienst UltraViolet angestrebt, welcher die Privatrechte der Nutzer an physikalisch erworbenen Medien mit den Rechten an digitalen Medien vereinen will, oder anders ausgedrückt: Wer ein Buch in physikalischer Form erwirbt, erwirbt damit gleichzeitig das Recht, dieses als digitale Kopie auf sein Tablet laden zu können.
Das Nook HD wird es sowohl in den Farben Weiß als auch Grau zu kaufen geben, beim Nook HD+ muss sich der Käufer hingegen mit Grau begnügen. Das Nook HD wird aller Voraussicht 199 US-Dollar für die acht Gigabyte große Variante bzw. 229 US-Dollar für die 16 Gigabyte-Variante kosten. Beim Nook HD+ muss man hingegen ein wenig tiefer in die Tasche greifen: 269 US-Dollar werden für die 16 Gigabyte-Version und 299 US-Dollar für die Variante mit einer Speichergröße von 32 Gigabyte fällig.
Die beiden Tablets sollen zunächst nur in den USA und in Großbritannien erscheinen. Da Barnes & Noble zwar seit März dieses Jahres über eine Niederlassung in Berlin verfügen, mit dem Ausbau in Deutschland aber gerade erst begonnen wird, ist ein Verkaufsstart hierzulande noch fraglich.