Apple iOS 6: Tausche Dienste von Google gegen Facebook

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Patrick Bellmer
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Fazit

Evolution oder Revolution? Wie auch bei jeder neuen Generation eines iPhones oder iPads kann man diese Frage auch zum Start einer neuen iOS-Version stellen. Der generelle Unterschied dabei: Während man in puncto Hardware zuletzt nur kleine Schritte nach vorne machte und sich zwangsläufig mangels großer technischer Innovationen in etwa auf einem Niveau mit der Konkurrenz befindet, bietet die Software eigentlich das Potential, sich von den Mitbewerbern abzusetzen.

Doch diese Chance scheint Apple mit iOS 6 auf den ersten Blick vertan zu haben. Vorerst stellt die aktuelle Ausgabe des Betriebssystems für einige sogar einen kleinen Rückschritt dar. Denn der Verzicht auf Google Maps kann beispielsweise derzeit (noch) nicht durch das eigene Kartenangebot ausgeglichen werden – auch wenn es für neuere Geräte nun endlich eine vorinstallierte Navigationslösung gibt, die recht zuverlässig arbeitet und über einige interessante Funktionen verfügt. Das Fehlen der YouTube-App ist ebenfalls ärgerlich, immerhin kann man dafür aber auf den Browser und – passend zur Veröffentlichung von iOS 6 auch in Deutschland – die offizielle App zurückgreifen.

iPod Touch (iOS 6): Homescreen
iPod Touch (iOS 6): Homescreen

Die zahlreichen größeren und kleineren Verbesserungen bei bekannten Anwendungen waren langsam notwendig, vor allem der App Store wirkte zuletzt recht angestaubt. Aber auch ein wenig neue Farbe sowie das oberflächliche Entrümpeln können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Konkurrenz mittlerweile vorbeigezogen ist. Ein Stück weit ist Apple Opfer des eigenen Erfolgs geworden, die Masse an Anwendungen, Spielen, Musik und Filmen scheint nur schwer zähm- und darstellbar zu sein. Immerhin hat man bei Siri nachgelegt und bietet hierzulande endlich Optionen, die anderswo bereits seit geraumer Zeit verfügbar sind. Aber nicht nur der Umfang wurde verbessert, auch die Qualität konnte gesteigert werden.

Beides dringend notwendig ist noch bei Passbook. Mit großen Hoffnungen erwartet, enttäuscht die „elektronische Geldbörse“ auf ganzer Linie. Denn derzeit stellt das neue Programm in Deutschland eine Hülle ohne Füllung dar – mit nur einem Partner zum Deutschlandstart ist praktisch nicht nutzbar. Zu hoffen bleibt, dass das Angebot schnell – und vor allem sinnvoll – ausgebaut wird. Denn das Potential ist durchaus vorhanden, schaut man sich die möglichen Einsatzgebiete an.

Generell gilt: An vielerlei Orten wurde nachgebessert und aufgerüstet, wirklich große Neuerungen wie Siri es beispielsweise bei iOS 5 war, fehlen jedoch. Letztendlich hat man als Nutzer das Gefühl, dass eine Veröffentlichung von iOS 6 ein oder zwei Monate später nicht geschadet hätte. So hätten Entwickler mehr Zeit gehabt, sowohl Apple Maps als auch Passbook mit mehr Inhalten zu füllen.

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