Bohemia äußert sich zu inhaftierten Mitarbeitern
Vor über einer Woche wurden in Griechenland zwei Mitarbeiter von Bohemia Interactive (u.a. „ArmA“) festgenommen, weil sie militärische Einrichtungen fotografiert haben sollen. Nun äußerte sich die Spieleschmiede erstmals ausführlicher zu dem Vorgang.
Dieser bleibt weiterhin ominös, da es sich bei dem Ort der Geschehnisse, der griechischen Insel Lemnos, vor dem Hintergrund der stets latent gespannten Verhältnisse zur Türkei eigentlich um eine demilitarisierte Zone handelt. Dennoch lautet der Vorwurf der griechischen Behörden offenbar weiterhin auf „Spionage“, sodass den Inhaftierten Ivan Buchta and Martin Pezlar theoretisch nach wie vor bis zu 20 Jahre Haft drohen.
Erstaunlich ist auch, wie lange es gedauert hat, bis sich Bohemia offiziell zu den Geschehnissen geäußert hat. Nun erklärte Sprecher Ota Vrťátko, dass Buchta und Pezlar entgegen der bisherigen Gerüchte nicht zu Recherchezwecken für „ArmA III“, sondern als Touristen vor Ort waren. Allerdings hätte die Arbeit an dem Titel, in dem die Insel vorkommen soll, den Ausschlag für die beiden gegeben, ihren Urlaub dort zu verbringen.
„Nachdem wir nach Griechenland gereist und die beiden sowie ihre Anwälte [...] getroffen haben, können wir versichern, dass die Anschuldigungen völlig falsch und ohne Substanz sind“, erklärt Vrťátko. Buchta und Pezlar hätten wie viele andere Touristen auch Fotos und Videos von harmlosen Orten aufgenommen: „Diese [Aufnahmen] beinhalteten ein kurzes Video von einer Fahrt auf der Hauptstraße, die am internationalen Flughafen vorbeiführt und auf der für einen kurzen Moment im Hintergrund Hangars und andere Gebäude des Komplexes zu sehen sind“, so Vrťátko weiter. Ansonsten seien die beiden zu keiner Zeit in die Nähe von sensiblen Einrichtungen gewesen und hätten zu keiner Zeit Objekte zu „ArmA III“-Zwecken fotografiert.
Und auch von den Inhaftierten brachte Vrťátko Statements mit. Demnach sind die Haftbedingungen „hart“, wobei man aber „fair und korrekt“ behandelt wird: „Das Ganze ist ein absurdes Missverständnis das sich sicher schnell aufklären wird. Wir denken vor allem an unsere Familien; ihr müsst ruhig bleiben und euch keine Sorgen machen. Wir hoffen, euch bald wiederzusehen.“