Chameleon offiziell veröffentlicht

Michael Schäfer
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Die von dem kanadischen Unternehmen Teknision entwickelte alternative Android-Bedienoberfläche Chameleon, mit der sich die Bedienoberfläche an die persönlichen Bedürfnisse anpassen lässt, ist dieser Tage offiziell in der Version 1.0 erschienen und über den Play Store für 7,86 Euro beziehbar.

Teknision hat die Version 1.0 seines alternativen User-Interfaces, das sich durch einen flexiblen Startbildschirm auszeichnet, offiziell freigegeben. Voraussetzung hierfür ist ein Tablet, welches mindestens über Android 3.2 Honeycomb verfügt und eine Mindestauflösung von 1.280 × 800 Pixel aufweist. Nutzer, welche das Projekt über die Kickstarter-Plattform unterstützt und mindestens 5 US-Dollar gespendet haben, können die finale Version hingegen gratis über den bisherigen Betalink im Play Store installieren. Gleiches gilt auch für User, die die neue Bedienoberfläche vorbestellt haben.

Chameleon erstellt mehrere Startbildschirme, bei denen die anzuzeigenden Elemente je nach Tageszeit oder Ort gewechselt werden können. So können morgens auf dem Startbildschirm diverse Widgets angezeigt werden, mit denen man sich einen Überblick der Nachrichten verschaffen kann, im Büro würden dann arbeitsrelevante Inhalte angezeigt und abends daheim wiederum Inhalte, welche der Unterhaltung dienen. In Zukunft soll es auch möglich sein, Oberflächen Personen zuzuweisen, sodass jedes Familienmitglied sich seine eigene Oberfläche erstellen kann. Im Moment lassen sich diese Oberflächen nur nach Ort, Zeit oder WLAN-Netzwerk zuordnen. Über einen Umweg über die verschiedenen Seiten eines Screens kann dies zwar auch jetzt schon bedingt umgesetzt werden, nur kann man dadurch gewisse Inhalte nicht vor anderen Nutzern verbergen.

Chameleon

Der große Vorteil von Chameleon liegt in der aufgeräumten Bedienoberfläche: Alle Widgets passen vom Design her zueinander, kein Platz wird verschenkt. Zwar fehlen noch einige wichtige Widgets, aber dies soll sich in naher Zukunft noch ändern. In der aktuellen Version finden sich Helferlein für Gmail, Facebook, Twitter, YouTube und noch einige mehr in der Software. Nur das Fehlen eines Audio-Players und Kalenders verwundert ein wenig, sind dies doch die Widgets, welche mit am meisten Verwendung finden.

Im Gegensatz zur Beta-Version ist es mittlerweile auch möglich, eigene Widgets zu erstellen. Dies geschieht über die Custom API, bedarf aber einiger Übung. Auch soll es später die Möglichkeit geben, dass andere Entwickler ihre bereits vorhandenen Widgets auf Chameleon anpassen und diese zur Verfügung stellen können, denn im Gegensatz zu anderen Launchern kann man keine anderen Module auf der Oberfläche ablegen. Trotzdem dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis das Arsenal reich gefüllt sein wird.

Ein kleiner Nachteil dürfte auch sein, dass das kanadische Unternehmen keine Testversion zur Verfügung stellt, besteht doch so die Gefahr, dass manche Käufer mit falschen Vorstellungen an die Applikation herangehen. Zudem scheint die Software noch nicht ganz fehlerfrei zu laufen, da im Play Store einige Benutzer von Abstürzen und Fehlern berichten.

Chameleon ist derzeit nur für Tablets mit den bereits oben genannten Mindestanforderungen verfügbar. Eine Version für Smartphones soll sich aber bereits in der Planung befinden.

In der nächsten Zeit wird es aber auf ComputerBase einen ausführlichen Test von Chameleon geben, bei dem noch einmal genau auf die genannten Punkte eingegangen wird.