Das neue Server-Setup von ComputerBase

Steffen Weber
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Seit einigen Tagen läuft ComputerBase auf vier neuen Servern, deren Setup wir unseren technikaffinen Lesern in dieser News vorstellen möchten. Die drei alten Server haben wir nach fünf Jahren Betrieb in den Ruhestand geschickt.

Neben einer höheren Performance bei niedrigerem Stromverbrauch ist das primäre Ziel des neuen Server-Setups eine höhere Redundanz und somit eine bessere Ausfallsicherheit. Es gibt weiterhin zwei Datenbank-Server. Neu ist, dass es jetzt auch zwei Webserver gibt. Zwar nehmen jene aktuell noch verschiedene Aufgaben wahr, in den nächsten Monaten werden wir das Setup aber derart ändern, dass bei Problemen der eine für den anderen Webserver einspringen kann.

Das neue Server-Setup besteht aus vier Rack-Servern vom Typ Dell PowerEdge R420 mit Intel-Xeon-Prozessoren auf Basis von Sandy Bridge-E. Im Detail sieht die Konfiguration wie folgt aus:

Eckdaten der ComputerBase-Server
2× Webserver 2× Datenbank-Server
Prozessor Intel Xeon E5-2430 (6 Kerne, Hyper-Threading)
Arbeitsspeicher 16 GB 64 GB
RAID-Controller PERC H710P mit 1 GB NV-Cache
Festplatten (1) 2× 300 GB 15krpm im RAID 1
Festplatten (2) 2× 2 TB 7,2krpm im RAID 1

Die Xeon E5-2430 haben 6 Kerne und können dank Hyper-Threading 12 Threads parallel ausführen. Die Mainboards haben jeweils zwei CPU-Sockel, von denen aktuell jeweils nur einer genutzt wird, so dass hier eine einfache Upgrade-Möglichkeit besteht. In puncto Arbeitsspeicher sind die Datenbank-Server deutlich besser ausgestattet als die Webserver, damit unsere 18 GB große Datenbank im RAM gepuffert werden kann und bei Lesezugriffen die Festplatte erst gar nicht bemüht werden muss. Erweitern lässt sich der Arbeitsspeicher auf bis zu 192 GB.

PowerEdge R420 Front
PowerEdge R420 Front (Bild: Dell)

Die RAID-Controller verfügen über einen 1 GB großen Write-Back-Cache mit „Battery Backup Unit“. Zum Beschleunigen von Schreibzugriffen speichert der RAID-Controller modifizierte Blöcke zunächst nur in seinem Cache. Dafür, dass dessen Inhalt auch bei einem Stromausfall noch auf die Festplatten geschrieben werden kann, sorgt die Battery Backup Unit. Bei den primären Festplatten zählt insbesondere eine niedrige Zugriffszeit, weshalb wir SAS-Festplatten mit 15.000 Umdrehungen pro Minute gewählt haben. Darüber hinaus sind in die beiden Webserver noch zwei langsamere aber dafür deutlich größere Festplatten eingebaut, auf denen unsere Bilder (140 GB), Videos (200 GB) und Downloads (100 GB) lagern. Sollte es erforderlich sein, dann könnten die Datenbank-Server beispielsweise mit SSDs aufgerüstet werden.

PowerEdge R420 Innenleben
PowerEdge R420 Innenleben (Bild: Dell)

Wie schon in den vergangenen neun Jahren ist das eingesetzte Betriebssystem weiterhin Gentoo Linux. Als Dateisystem kommt ext4 zum Einsatz. Die wesentlichen Software-Komponenten haben sich nicht geändert und sind schnell umrissen: nginx 1.2, PHP 5.4 und MySQL 5.5 mit InnoDB.

In den Produktionsbetrieb übernommen haben wir die neuen Server nach und nach. Seit Montagmorgen letzter Woche sind die beiden Datenbank-Server in Betrieb. Die beiden neuen Webserver folgten am Freitag- bzw. Samstagmorgen. Während der drei genannten Termine war ComputerBase zwischen 5 und 6 Uhr morgens für jeweils circa 5 Minuten nicht oder nur eingeschränkt erreichbar. Da die neuen Server dieselben IPv4- und IPv6-Subnetze nutzen wie die alten Server sind uns DNS-Umstellungen erspart geblieben.

Untergebracht sind die vier Server im „grünen“ Rechenzentrum von Host Europe in Köln, das ausschließlich mit Ökostrom betrieben wird. Der Stromverbrauch unserer neuen Server fällt mit im Schnitt jeweils 95 Watt in den letzten 24 Stunden erfreulich niedrig aus. Unsere alten Server haben jeweils über 300 Watt benötigt. Die Werte der alten und neuen Server sind aufgrund verschiedener Messmethoden eventuell nicht absolut vergleichbar, die Tendenz ist jedoch klar.

In puncto Website-Performance können wir berichten, dass sich die durchschnittlich benötigte Server-Zeit zum Generieren des HTML-Codes einer Seite durch das neue Server-Setup von rund 55 auf 31 Millisekunden deutlich verbessert hat. Einzelnen Aussagen zu Folge soll das sogar bemerkbar sein, auch wenn die Gesamt-Ladezeit einer Seite noch von einigen weiteren Faktoren abhängt.

Wir hoffen, einen interessanten Einblick in unser Server-Setup gegeben zu haben. Fragen können gerne via Kommentar-Funktion gestellt werden.

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