Steht das Ende der Netbooks endgültig bevor?
Entgegen den Erwartungen in den vergangenen Monaten scheint zumindest Intel-Netbooks ein kurzfristiges Ende bevorzustehen. So haben laut einem Bericht der taiwanischen DigiTimes sowohl Acer und ASUS als auch MSI keine Pläne für eine Fortführung der Netbook-Produktion.
Als Ergebnis müsste Intel seine Roadmap für die Atom-Baureihe überarbeiten oder zumindest die Planungen an die neuen Gegebenheiten anpassen. War anfangs noch von allen Seiten die Rede davon, dass Netbooks besonders in Schwellen- und Entwicklungsländern gefragt sein würden, scheinen die Hersteller mittlerweile davon überzeugt zu sein, dass auch dort Tablet-PCs den Vorzug vor Netbooks erhalten. Kein Wunder, sind doch günstige Android-Tablets der Hersteller aus China oftmals bis zu 200 Euro günstiger als ein Netbook zu haben.
Darüber hinaus lässt sich auch Windows 8 nur schlecht auf Netbooks umsetzen. Höhere Displayauflösungen und Touchscreens würden die Preise für Netbooks derart in die Höhe treiben, dass der Preisvorteil gegenüber anderen Ultra Mobile-Geräten völlig dahin wäre. Nachdem ASUS mit dem EeePC Ende 2007 das erste, aktuelle Gerät dieser Produktkategorie auf den Markt gebracht hatte, gab es für knapp zwei Jahre ein Wachstum sondergleichen. Innerhalb kürzester Zeit machten Netbooks über 10% des gesamten PC-Markts aus; die Käufer waren offensichtlich leicht für leichte, kleine und kostengünstige Subnotebooks zu begeistern.
Mit dem Start von Windows 8 vor der Brust wird aber immer mehr klar, dass dieses Momentum schon längst auf Tablet-PCs übergegangen ist. Meist mehr als die Hälfte leichter als ein Netbook, leicht zu bedienen und mittlerweile dank Nexus 7 und ähnlichen Geräten genauso günstig oder günstiger als Netbooks.
Mit der Ausrichtung des neuen Microsoft-Betriebssystems auf mobile Endgeräte mit Touchscreens ist also das Ende der Netbooks besiegelt.