Apple iPhone 5 im Test: Das erste iOS-Smartphone mit vier Zoll
6/8Kommunikation
Auch wenn es am Ende widersprüchliche Gerüchte gab: Nach der dritten iPad-Generation konnte man davon ausgehen, dass auch das sechste iPhone LTE-tauglich sein würde. Aber: Nicht alle derzeit weltweit genutzten Frequenzen werden unterstützt – was im übrigen auch kommende Smartphones wie beispielsweise das Nokia Lumia 920 nicht schaffen. Kritik ist hier dennoch angebracht. Denn in Deutschland kann einzig und allein das 1.800-Megahertz-Netz genutzt werden, das einzig und allein von der Deutschen Telekom unterstützt wird; und dies auch lediglich in aktuell etwa 60 Ballungsräumen.
Kunden anderer Mobilfunkanbieter hierzulande sind somit auf HSPA+ sowie die nochmals schnellere Variante DC-HSDPA beschränkt. Die Grenze bei Downloads liegt somit bei 42 Megabit pro Sekunde, was in der Theorie nicht einmal die Hälfte des LTE-Maximums (100 Megabit pro Sekunde) ist, in unseren Tests aber nicht ins Gewicht fiel. In verschiedenen Tests in Berlin und Hannover konnten wir uns dennoch von Vorzügen des „Datenturbos“ überzeugen – auch wenn wir zu keinem Zeitpunkt das theoretische Limit von 100 Megabit pro Sekunde erreichen konnten. Die Stärke ist aber ganz klar die deutlich geringere Latenz im Vergleich zu HSPA.
Darüber hinaus wurde die Übertragungsqualität von Telefonaten weiter verbessert. Nachdem man hier – nicht nur bei Apple – zuletzt ohnehin Optimierungen der entsprechenden Software antreffen konnte, hat man beim neuen iPhone auch Hardware-seitig aufgerüstet. Ganze drei Mikrofone sollen nun störende Geräusche herausfiltern, was in verschiedenen Versuchen anstandslos funktionierte. Aber auch der Gesprächspartner ist gut zu verstehen, nicht zuletzt aufgrund der durchaus guten Qualität des verbauten Lautsprechers. Dies gilt auch für die Wiedergabe via Freisprechfunktion. Sie erreicht eine sehr hohe Maximallautstärke, die Betonung liegt aber ganz klar auf den mittleren und hohen Frequenzen.
Laufzeiten
Ein größeres Display sowie LTE gegen einen sparsameren Prozessor sowie einen minimal größeren Akku. In diesen vier Punkten manifestieren sich in Bezug auf die Laufzeiten die Unterschiede des iPhone 5 im Vergleich zum Vorgänger. Bekannt ist, dass größere Anzeigen in der Regel mehr Energie benötigen als kleinere gleichen Typs. Zudem steht der schnelle Datenfunk LTE nicht in dem Ruf, genügsam mit Energie umzugehen, gleiches galt in der Anfangszeit auch für die UMTS-Technik. Gleichzeitig aber können in kleineren Strukturbreiten gefertigte SoCs sparsamer sein.
Beim iPhone 5 gilt deshalb das, was für alle Smartphones gilt: Die tatsächliche Laufzeit hängt vom persönlichen Nutzerprofil ab und ist in Tests nur sehr schwer allgemeingültig herauszufinden. Immerhin: In unserem bei allen Kandidaten gleichen Videotest kann das neue iOS-Handy überzeugen. Bei voller Helligkeit werden knapp sieben Stunden mit einer Ladung erreicht , bei 200 Candela pro Quadratmeter rund eine halbe Stunde mehr.
Auch bei den von uns ermittelten Akku-Laufzeiten gilt, dass diese nur als Richtwert angesehen werden sollten. Zudem darf nicht vergessen werden, dass sich die hier präsentierten Geräte teils deutlich unterscheiden. Ob bei der Größe und Helligkeit des Displays oder bei der Größe des Akkus: Es handelt sich um heterogenes Testfeld, sodass eine direkte Vergleichbarkeit nur selten möglich ist.
Zur Methode: Die Werte wurden bei maximaler Display-Helligkeit und aktiviertem WLAN ermittelt. Bluetooth und GPS waren deaktiviert. Sofern das Gerät über 3G verfügte (Smartphones, Tablets in der 3G-Version), war die entsprechende Verbindung aktiviert.
Im Alltag hingegen muss das iPhone 5 als durchschnittlich eingestuft werden. Der Abgleich zweier E-Mail-Konten, das Surfen im Internet sowie einige Telefonat reichten im Test aus, um nach spätestens 40 Stunden wieder zum Ladegerät greifen zu müssen. Dabei zeigte sich: Der Unterschied zwischen LTE und UMTS/HSPA ist beim Surfen tatsächlich zu spüren – sowohl in Bezug auf die Geschwindigkeit als auch den Verbrauch. Nutzt man zudem die vorhandenen Ressourcen aus, beispielsweise mit einem grafisch anspruchsvollen Spiel, muss schon nach gut zwei bis drei Stunden wieder geladen werden.