Asus Transformer Pad Infinity im Test: Ein Fazit nach vier Wochen
3/4Scharfes Display, großer Akku
Aber auch abseits der Verwendung von Produktiv-Software lohnt es sich, das Tablet mittels des Tastatur-Docks in ein Pseudo-Notebook zu „verwandeln“. Denn so verfügt das TF700T über gleich zwei Energiespender: Einen 25-Wattstunden-Akku im Tablet selbst sowie einen 19,5-Wattstunden-Akku im Dock. Schenkt man der in Android integrierten Akkustandsanzeige Glauben, wird die Nutzung der beiden Batterien klar geregelt. Sind beide voll geladen, wird anfangs lediglich der Tablet-Akku verwendet, zu einem späteren Zeitpunkt scheint dann der zweite Speicher diesen wieder zu laden. Bei maximaler Display-Helligkeit konnten im Video-Test Laufzeiten von gut fünf (Tablet) und neun (Tablet und Dock) Stunden erreicht werden. Bei 200 Candela waren sogar neuneinhalb bis 15 Stunden möglich. Die Kehrseite der beiden Akkus: Im Schnitt wurde mit rund vier Stunden spürbar mehr Zeit zum Laden als bei anderen Tablets benötigt, einzig die dritte iPad-Generation fällt hier noch negativ auf.
Von negativen Dingen kann hingegen beim Display eigentlich nicht gesprochen werden. 1.920 × 1.200 Pixel auf 10,1 Zoll verteilt sorgen für eine knackig scharfe Darstellung, die zahlreiche Konkurrenzprodukte schlecht dastehen lässt. Zwar ist man mit 224 ppi ein Stück weit vom Bestwert des neuen iPads mit seinen 263 ppi entfernt: Zahlreiche andere Modelle der Zehn-Zoll-Klasse wie beispielsweise Samsungs aktuelles Flaggschiff Galaxy Note 10.1 kommen jedoch gerade einmal auf 149 ppi. Eine Spitzenposition nimmt das Infinity bei der Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung ein.
Hier werden in der Spitze 638 Candela pro Quadratmeter erreicht. Deren Regulierung spendiert Asus eine ansonsten unüblich Option: Neben einem manuellen Regler sowie einer gut arbeitenden Automatik gibt es auch einen sogenannten Outdoor-Schalter. Erst dieser schaltet die maximale Stufe frei – ein komfortabler Weg, um schnell auf andere Erfordernisse in hellen Umgebungen reagieren und gleichzeitig in anderen Situationen sparen zu können. Wirkliche Kritik am Bildschirm gibt es nur in Bezug auf die Touch-Sensorik zu äußern: Denn diese ist in vielen Situationen mit dem bloßen Auge zu erkennen und wirkt dann als störendes Raster.
Aluminium und Leistung
Zum Zeitpunkt seiner Markteinführung galt der Tegra 3 als die schnellste Lösung für Android-Smartphones und Tablets – inzwischen haben je nach Benchmark andere SoCs die Führungsposition übernommen. Dennoch muss sich Nvidias Lösung nicht verstecken, vor allem nicht im Transformer Pad Infinity. In nahezu allen Tests konnte sich Asus' Tablet an die Spitze katapultieren, ob nun in eher Browser-lastigen Szenarien oder beim Produktiveinsatz. Bestätigt wird die (Benchmark-)Theorie von der Praxis.
Wie eingangs erwähnt, verfügt das Infinity in nahezu allen Lebenslagen über ausreichend Leistung, auch das noch immer oftmals kritisierte Ruckeln der Android-Oberfläche ist nur in sehr seltenen Fällen zu beobachten. Allerdings sind auch sekundenlange Aussetzer anzutreffen, die aber unseren Erfahrungen nach weder dem SoC noch Android zugeschrieben werden können: Hier und da genehmigt sich das Tablet zwei, drei Gedenksekunden wenn Textfelder markiert werden, um dort mit dem Tastatur-Dock Eingaben vorzunehmen.
Derartige Pausen gönnt sich die Ortungstechnik hingegen nicht. Wurde der Vorgänger Transformer Prime aufgrund eines Konstruktionsfehlers noch zurecht aufgrund der extrem schlechten Ortung via GPS gerügt, hat man beim Infinity aus den Fehlern gelernt. Statt auf der Rückseite der Tablet-Einheit komplett auf Aluminium zu setzen, verbaut man im oberen Bereich einen kleinen Kunststoffstreifen, hinter dem sich der entsprechende Empfänger sowie die Antennen befinden.
In puncto Haptik muss sich das aktuelle Topgerät deshalb aber nicht hinter seinem Vorläufer einordnen: Sowohl optisch als auch haptisch hinterlässt das Infinity einen sehr hochwertigen Eindruck. Einzig über die Farbgebung kann man ein wenig streiten – letztlich aber eine Frage des eigenen Geschmacks.