Borderlands 2 im Test: Die Kammerjäger kommen!
4/5Technik
Inhaltlich präsentiert sich „Borderlands“ unterm Strich erwartungsgemäß auf einem guten Niveau. Doch wie sieht es mit der Technik aus? Hier lässt sich zunächst feststellen, dass die Entwickler auf Basis einer stark modifizierten Version der Unreal 3 Engine ein insgesamt sehr stimmiges Design auf den Bildschirm zaubern.
So gefällt die Comic-Grafik der Reihe auch im Jahr 2012 weiterhin, was natürlich vor allem daran liegt, dass sie nochmal nennenswert aufgebohrt wurde. Auf dieser Basis kann man „Borderlands 2“ neben der inhaltlichen Dimension auch optisch attestieren, erfrischend aus der Masse herauszustechen, auch wenn zu erwähnen ist, dass das „Look and Feel“ der Marke nach wie vor Geschmackssache ist und es durchaus Zeitgenossen gibt, die damit eher weniger anfangen können.
Trotz dieser positiven Aspekte ist technisch allerdings längst nicht alles Gold, was glänzt. Eine echte Augenweide ist „Borderlands“ nämlich nicht. Dies liegt nicht nur daran, dass fulminante Effekte eher spärlich gestreut sind, sondern dass sich auch immer wieder konventionelle Unzulänglichkeiten erkennen lassen. Dazu gehören vor allem detailarme Texturen, die dem aufmerksamen Spieler immer wieder ins Auge springen; dazu gehören aber auch teilweise aufpoppende Landschaftsmerkmale und nachladende Texturen, was ab und an die sehr gute Spielatmosphäre ein wenig eintrüben kann.
Dafür liefert Gearbox einen Titel ab, der ziemlich ressourcenschonend läuft. Auf unserem praxisnahen Testsystem konnten wir „Borderlands 2“ bei sehr hohen Details (siehe Screenshot unten) in einer Auflösung von 1680 x 1050 fast durchgängig bei 50 bis 60 Bildern pro Sekunde spielen. Wer bei der Darstellung Kompromisse machen kann, dürfte das Spiel deswegen auch auf betagteren System passabel zum Laufen bringen, zumal das Grafikmenü einige Möglichkeiten zur Anpassung bietet. Dies gilt laut diversen Foreneinträgen allerdings nicht für PhysX-Junkies: Wer hier das Maximum herausholen möchte, sollte über ein Highend-System verfügen.
Absolut ohne Fehl und Tadel ist dagegen die Sound- und Sprachumsetzung. Hier paaren sich stets passende Klänge mit exzellenten Synchronsprechern. In letzterer Hinsicht würden wir sogar soweit gehen zu sagen, dass hier eine der besten deutschen Lokalisierungen der letzten Zeit vorliegt, was mit Blick auf die hervorragende Besetzung allerdings auch nicht wirklich verwundert.
Auch die Steuerung gibt keinen Grund zur Kritik. Hier merkt man schnell, dass Gearbox ursprünglich vor allem für den PC entwickelt hat, sodass man nicht mit den üblichen Portierungsproblemen zu kämpfen hat. Die Benutzeroberfläche ähnelt in Summe sehr stark jener vom Vorgänger – Einsteiger werden allerdings einige Minuten forschen, um die Funktionalität und den Sinn der einzelnen Menüs, bei deren Führung man die Multi-Plattform-Entwicklung am ehesten bemerkt, vollends zu durchschauen.