Cubitek Magic Cube AIO im Test: Das All-In-One-Platzwunder
2/7Ausstattung außen
Leicht, schlicht und dezent zurückhaltend. Diese drei Attribute lassen sich ohne Mühe auf das Magic Cube AIO von Cubitek übertragen. Das Chassis wurde ohne Ausnahmen aus Aluminium gefertigt, ist von außen schwarz gebürstet und steht auf vier verchromten Füßen. Die Seitenwände weisen keine Aussparungen für mögliche Luftauslässe auf und werden anders als die Lüfterabdeckung an der Vorderseite mit jeweils vier, statt wie die vordere Platte mit sechs Schrauben am Grundgerüst befestigt. Auf eine Arretierung, die die Seitenteile trägt, hat Cubitek aus unerklärlichen Gründen verzichtet. Die Teile werden nur von den vier Schrauben getragen. Dies erschwert das An- und Abschrauben der leichten Alu-Teile enorm, da es schwer ist, die Seitenteile ohne Halt am stehenden Gehäuse anzulegen und zu befestigen.
Große Aufmerksamkeit und neugierige Blicke fallen auf die Lüfterabdeckung an der Vorderseite. Sie ist nicht mittig, sondern linksbündig am Chassis verschraubt. Durch diese Asymmetrie an der Vorderseite fungiert sie als Blickfang und lenkt von allen anderen eventuellen Besonderheiten ab. Hinter ihr sind zwei 140-mm-Ventilatoren aus dem Hause Cubitek befestigt. Zwischen Gehäuse und Lüfter liegt außerdem ein feiner Nylonstaubfilter, der Staubansammlungen im Gehäuse effektiv vorbeugen soll. Damit die Propeller ungestört frische Luft in das Computergehäuse befördern können, wurde die Abdeckung durch sechs Abstandhalter leicht vorgelagert. Unter den Lüftern kann dann ein 5,25"-Laufwerk eingeschoben und installiert werden, andernfalls wird die Öffnung durch eine Blende bündig abgedeckt. Diese Anordnung des 5,25"-Schachts ist insofern ungünstig, als dass das Laufwerk so deutlich schwerer zu erreichen ist. Wie wir hinterher bei der Innenraumansicht feststellen werden, ist dies ein notwendiger Schritt gewesen, damit auch Hauptplatinen mit dem Formfaktor E-ATX in den Midi-Tower passen. Leider liegt keine Adapterschiene sowie passende Blende für 3,5"-Geräte wie zum Beispiel für eine kleine Lüftersteuerung bei.
Der Frontansicht ist an dieser Stelle bereits ein großer, für den Preis nicht tragbarer Verarbeitungsmangel zu entnehmen, der sich über den gesamten Testprobanden erstrecken wird. Die Aluminiumteile sind an diversen Stellen leicht verkratzt. Die Kratzer sind nicht tief, aber beeinträchtigen den optischen Gesamteindruck nachhaltig.
Rechts neben der rechteckigen Aluminiumlüfterabdeckung erstreckt sich das Frontpanel des Magic Cube AIO. Von unten nach oben betrachtet, bietet das Gehäuse jeweils zwei USB-2.0- sowie USB-3.0-Schnittstellen und die gleiche Anzahl an 3.5"-Klinkenbuchsen für einen Mikrofonein- und einen Soundausgang an. Diese Einheit wurde mit zwei Schrauben von außen am Chassis befestigt. Über ihr zeigt eine Power-LED den Betrieb des Computers und eine HDD-LED die Festplattenzugriffe an. Weiter oben folgen noch ein Reset- und ein Startknopf aus Aluminium. Der Resetknopf hätte hierbei etwas größer ausfallen dürfen, da er durch seinen tiefen Taster wesentlich schwerer als der Startknopf zu bedienen ist.
Die Rückseite offenbart einen 140-mm-Ventilator der durch ein schwarz lackiertes, kreisrundes Lüftergitter abgedeckt wird. Einen Blick tiefer sind die acht Blenden für Erweiterungssteckkarten zu sehen. Neben den Erweiterungsslots sind außerdem vier große gummierte Schlauchdurchführungen an der Rückwand angebracht, wodurch eine externe Wasserkühlung realisiert werden kann. Unten am Boden des Gehäuses wird dann das Netzteil an einer Blende verschraubt. Es besitzt einen eigenen feinen Nylonstaubfilter, der sich nach hinten herausziehen lässt.
Die Untersicht bringt vier gummierten Standfüße zum Vorschein, die für eine stärkere Gehäuseentkopplung sorgen sollen. Auf der rechten Unterseite befinden sich vier im Rechteck angeordnete Bohrungen, an denen ein 2,5"-Datenträger mit Gummientkopplern von innen eingebaut werden kann. Die Oberseite weist neben der Aussparung für den mitgelieferten 140-mm-Lüfter mit vier blauen LEDs und davor liegendem Staubfilter keine weiteren Besonderheiten oder Ungewöhnlichkeiten auf.
Die nun folgenden Bilder sollen einige der weiter oben im Text angesprochenen Verarbeitungsmängel am Cubitek Magic Cube AIO zeigen. Neben diversen kleinen Kratzern sind die Teile außerdem schlecht verarbeitet. So ist es zum Beispiel keine Seltenheit, dass sich scharfe, überstehende Kanten an den Seitenteilen befinden, die durch die von ihnen ausgehende Verletzungsgefahr erhöhte Aufmerksamkeit erfordern. Das zweite Bild zeigt einen Teilausschnitt vom Luftauslass an der Oberseite. Hier fallen die schlecht gestanzten Umrandungen auf, die um das Profil des 140-mm-Ventilators verlaufen.
Die Verarbeitungsqualität unseres Testgehäuses war, um es kurz zu fassen, sehr ernüchternd. Beim besten Willen: Es darf nicht passieren, dass bei einem über 200 Euro teuren Computergehäuse diverse Oberflächen verkratzt sind. Die Übergänge der Teile sind zwar bündig, dafür aber scharfkantig. An manchen Stellen stehen sogar Grate ab, an denen man sich leicht tiefere Schnittwunden zuführen kann. Als einen weitaus kleineren, aber ebenso berechtigten Kritikpunkt muss man die fehlende Lüftersteuerung nicht nennen, die man bei einem Midi-Tower dieser Art und Preisklasse durchaus hätte erwarten dürfen.