Cubitek Magic Cube AIO im Test: Das All-In-One-Platzwunder
7/7Fazit
Das Angebot klingt vielversprechend und das Design sowie das verwendete Material scheinen auf den ersten Blick sehr edel und ausgereift. Aber wie schon Shakespeare vor mehr als vierhundert Jahren in seiner Komödie schrieb und es auch heute noch als Redewendung gebräuchlich ist: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Mit knapp über 200 Euro gehört das Magic Cube AIO auch längst nicht mehr zu den Schnäppchen. Als Käufer eines solchen Midi-Towers darf man also im Normalfall einige innovative Lösungen und eine gehobene Verarbeitungsqualität erwarten.
Die Idee von Cubitek, auf herkömmliche Festplattenkäfige zu verzichten und Datenträger stattdessen an die Platinenhalterung auszulagern, ist eine der guten und innovativen Lösungen, von denen wir gesprochen haben. Daraus resultiert weiterhin ein geräumiger und voluminöser Innenraum, der Mainboards bis hin zum E-ATX-Format aufnehmen kann und trotzdem Platz für insgesamt sieben Speicherplatten bietet. Die rundum gelungene Umsetzung dieser Komponente scheitert jedoch am zu geringen Abstand zwischen Datenplatten und Tray. Hierdurch kommt es zu schwerwiegenden Problemen, gewinkelte Strom- und SATA-Anschlüsse an die Datenträger anzuschließen.
Glänzen konnte das Magic Cube AIO bei der Temperaturentwicklung. Unsere Messungen brachten Topwerte für den kleinen Midi-Tower hervor. Zurückzuführen kann man dies unter anderem auf den fehlenden Festplattenkäfig, der einen optimiertem Luftstrom ermöglicht. Weiterhin ist das Gehäuse komplett aus Aluminium gefertigt und besitzt eine bessere Wärmeabgabe gegenüber Stahl.
Die guten Kühlwerte können aber nicht über die Geräuschkulisse der Lüfter hinwegtäuschen, die zumindest auf 12 Volt mit durchschnittlich 37,5 Dezibel unangemessen laut sind. Werden die Ventilatoren mit lediglich 5 Volt angesteuert, so sinkt die Lautstärke auf ein akzeptables Arbeitsklima. In einem stillen Zimmer sind sie dennoch herauszuhören. Zwei Lüfter gaben jedoch störende Nebengeräusche über das gesamte Spannungsintervall von sich.
Die äußerliche Verarbeitungsqualität der Aluminiumkonstruktion ist trotz aller Erwartungen schlecht bis katastrophal. Scharfe und teilweise überstehende Kanten sind das Letzte, womit man an einem so teuren Computergehäuse rechnen würde. Unnötig kompliziert gestaltet sich auch die Befestigung der Seitenteile, die nur von vier Schrauben anstatt einer Arretierung getragen werden.
Der im Gehäuse unten platzierte Laufwerksschacht ist zwar schwer erreichbar, wich aber wegen eines innovativen Konzepts von seinem alteingesessenen Platz, weswegen man hierüber hinweg sehen kann. Schade ist es, dass man bei dem hohen Preis auf eine Lüftersteuerung verzichtet hat, die bei vier mitgelieferten Gehäuselüftern wirklich sehr wünschenswert gewesen wäre.
Zusammengefasst gibt es aus unserer Sicht neben der kompakten Nutzung von E-ATX-Platinen und der zugegebenermaßen guten Kühlleistung keinen Grund, der für den Kauf des Cubitek Magic Cube AIO spricht. Die für einen Preis von rund 215 Euro gebotene Verarbeitungsqualität ist inakzeptabel!
Anders als von Cubitek angegeben, handelt es sich beim Magic Cube AIO nicht um das „kleinstes E-ATX-Gehäuse der Welt“, da SilverStone mit einem Teil der Grandia-Serie (GD07 und GD08) bereits zuvor kleinere Gehäuse gebaut hat, die ebenfalls Platz für ein E-ATX-Mainboard bieten.
Das Sample für den Test wurde uns freundlicherweise von Caseking zur Verfügung gestellt.
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