I Am Alive im Test: Die Überraschung des Sommers

 4/5
Sasan Abdi
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Technik

Inhaltlich kann „I Am Alive“ also in Summe überzeugen, auch wenn als mittelgroßer Wermutstropfen festgehalten werden muss, dass das komplette Potential, das der DNA des Spiels innewohnt, längst nicht ausgeschöpft wird. Doch wie sieht es mit der Technik aus?

I Am Alive
I Am Alive

Auch in dieser Hinsicht überrascht der von Ubisoft Shanghai entwickelte Titel: Wer (nicht ohne Grund) eine lasche Konsolenportierung erwartet hat, wird eines Besseren belehrt. So bieten sich Ingame nicht nur die gängigen Möglichkeiten zur Anpassung der Grafik – diese nutzt auch tatsächlich die Möglichkeiten der Plattform PC.

Ergebnis dessen ist eine visuelle Umsetzung, die sich absolut auf Höhe der Zeit bewegt und die einen großen Anteil daran trägt, dass Haventon als postapokalyptischer Handlungsort authentisch rüberkommt. Möglich macht dies eine farbarme Darstellung, die vom Staub der Katastrophe und zahlreichen, in diesem Fall passenden, Überblendungen geprägt ist. Dazu bedarf es allerdings keiner absoluten Highend-Rechner, sodass das Spiel auf unserem praxisnahen Testsystem bei maximalen Details und einer Auflösung von 1680 x 1050 (siehe Bild oben) stets mit 50 bis 60 Bildern pro Sekunde lief.

Und auch die Sound- und Sprachumsetzung verdient sich ein Lob. Erstere hält sich musikalisch dezent zurück, was gut zum ernsten Setting passt, bei dem die ansonsten so großzügig eingesetzte nervöse Action-Musik ziemlich deplatziert wirken würde. Letztere kann mit guten Sprechern fast durch die Bank weg überzeugen, wobei allerdings auf eine deutsche Synchronisation verzichtet wird; stattdessen kommen nur Untertitel zum Einsatz, was aber der Atmosphäre zuträglich ist.

Als einziger Kritikpunkt bleibt somit nur noch die Steuerung. Doch auch hier kann Entwarnung gegeben werden: Ja, man merkt „I Am Alive“ an, dass es sich hierbei um einen Konsolen-Port handelt, sodass man sich gerade in der ersten Stunde bei der ein oder anderen Kletterpartie über kleinere Ungenauigkeiten ärgert. Unterm Strich fallen diese aber im Vergleich zu dem, was man dieser Tage sonst so gewohnt ist, deutlich weniger gravierend aus, was nach den kleinen Anfangsschwierigkeiten dann doch schnell milde stimmt.