Europaweite Übung zur Abwehr von Cyberattacken
Am gestrigen Tage haben mehrere hundert Sicherheitsexperten – aus dem gesamten Unionsgebiet stammend – im Zuge der Übung Cyber Europe 2012 getestet, inwieweit wichtige staatliche und private Institutionen einem massiven DDoS-Angriff trotzen können.
Die 400 mit der Übung befassten Experten arbeiten normalerweise bei Behörden, Telekommunikationsunternehmungen, ISPs oder Großbanken und sollten bei diesem Training erproben, wie sie zusammen eine Attacke größeren Ausmaßes auf kritische IT-Infrastruktur bewältigen können. Zur Simulation dieser wurde ein „geschlossenes System herangezogen, das die Eigenschaften und Leistungsmerkmale tatsächlicher kritischer Informationsinfrastrukturen“ aufwies. Die Übung ist die bereits zweite ihrer Art. Die erste wurde am 4. November des Jahres 2010 durchgeführt, hatte aber einen merklich geringeren Umfang.
Eine Vorbereitung auf derartige Ernstfälle werde durch die stetig steigenden Angriffszahlen im IT-Sektor immer unerlässlicher. Als Beispiel wird von der Kommission angeführt, dass sich vom Jahr 2007 hin zum Jahr 2010 die Zahl jener Unternehmungen vervierfacht (von 5% auf 20%) hatte, die durch solche Angriffe finanzielle Auswirkungen zu verzeichnen hatten. Für das derzeitige Jahrzehnt werden Schadenssummen in Milliardenhöhe für durchaus realistisch erachtet.
Die bei der Übung maßgebliche Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit ENSIA – sie wurde 2004 gegründet – möchte erste Erkenntnisse in den kommenden Tagen präsentieren, ein vollständiger Bericht soll bis zum Jahresende ebenso vorliegen. An dieser Stelle ist noch zu erwähnen, dass dieser Oktober auf Initiative der ENSIA der Monat der Cybersecurity ist. Er wurde nach US-amerikanischem Vorbild initiiert und soll das Bewusstsein für derartige Probleme schärfen.
Weiterhin gibt die Kommission in ihrer Aussendung bekannt, dass im September ein eigenes IT-Notfallteam – Computer Emergency Response Team CERT-EU – aufgestellt wurde, das EU-Behörden und Organe gegen Cyberangriffe und etwaige Störungen schützen soll.