Motorola kostet und bringt Google im 3. Quartal viel Geld
Auch wenn die Übernahme vom Motorola Mobility längst abgeschlossen ist: Auf Kurs ist der Smartphone-Hersteller noch nicht, wie die gestern Abend veröffentlichte Google-Bilanz für das dritte Quartal nur zu deutlich zeigt.
Denn ohne den Kauf wäre der Konzernumsatz nur um etwa 18 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum ausgefallen. So hingegen weist die Quartalsbilanz ein Plus von gut 45 Prozent auf nunmehr 14,101 Milliarden US-Dollar auf; davon entfielen 2,575 Milliarden auf Motorola. Der größte Teil kommt jedoch aus dem Kernbereich Werbung: Über die eigenen Seiten konnte Google Einnahmen in Höhe von 7,727 Milliarden US-Dollar generieren, ein Plus von gut 14 Prozent.
Spätestens beim Gewinn wird deutlich, dass Google bei Motorola noch viel Arbeit erwartet. Denn netto blieben hier mit 2,176 Milliarden US-Dollar etwa 21 Prozent weniger übrig als noch vor einem Jahr. Zurückzuführen ist dies vor allem auf einen operativen Verlust der Handy-Tochter in Höhe von 527 Millionen US-Dollar, Google selbst konnte dagegen einen Gewinn in Höhe von 3,26 Milliarden US-Dollar erzielen.
Unternehmenschef Larry Page zeigte sich in einer ersten Reaktion sehr zufrieden mit dem Ergebnis. „Wir hatten ein starkes Quartal.“, so der CEO. An der New Yorker Börse fanden die Zahlen aber nicht den wohl erhofften Anklang. Denn durch eine Panne, nach aktuellem Stand verursacht durch menschliches Versagen, gelangte die Quartalsbilanz vor dem offiziellen Börsenschluss an die Öffentlichkeit. Analysten zeigten sich vor allem enttäuscht darüber, dass der Umsatz pro Nutzerklick um etwa 15 Prozent gesunken ist. In Folge gab der Kurs der Google-Aktie um bis zu neun Prozent nach, am Ende lag das Minus noch bei knapp über acht Prozent.