Carrier Command: Gaea Mission im Test: Das Anti-Casual-Spiel
4/4Fazit
Das neue „Carrier Command“ ist höllisch schwer. Diese Feststellung ist für sich genommen keine negative, sondern – im Gegenteil – eine ziemlich positive Eigenschaft, da das Spiel so eigentlich aus dem großen Einerlei der aktuellen Spielewelt heraussticht. Das Problem ist aber: Die Komplexität ist künstlich und nicht fordernd und damit häufig einfach frustrierend.
So erfüllt es einen weder mit Genugtuung noch stellt es eine attraktive Herausforderung dar, wenn es gelingt bzw. gelingen muss, einen größeren Einheitenverband heil von A nach B zu bewegen. Denn es ist nicht der clevere Gegner oder der grundsätzlich hohe Schwierigkeitsgrad, der dieses Unterfangen so kompliziert macht – es ist die fehlerhafte KI und die damit verbundene Notwendigkeit zum extremen Mikromanagement.
Dieser Umstand führt dazu, dass man sich gezwungenermaßen ständig aktiv ins Feld begeben und zwischen den Fahrzeugen hin- und herschalten muss, was deshalb tragisch ist, weil gerade diese Abschnitte spielerisch die problematischsten sind: Während der Strategie-Aspekt vom neuen „Carrier Command“ durchaus überzeugen kann, fällt der Action-Part mit seiner öden, (vom Einheiten-Management abgesehen) unterfordernden Art eher als lästige Pflicht auf, sodass es erst recht keinen Genuss darstellt, sich mit der KI herumzuschlagen.
Bedauerlich ist letztendlich auch, dass auf die – sicher nicht simple – Integration eines Mehrspielermodus' verzichtet wurde, da eine solche Möglichkeit gerade bei einem Spiel wie „Carrier Command“ eine nennenswerte Aufwertung bedeutet hätte.
Abschließend bleibt vor diesem Hintergrund folgendes Fazit: „Carrier Command: Gaea Mission“ verfügt über reichlich Potential, das an vielen Stellen leider ohne große Not verschenkt wird. Für das Gros der Spielerschaft bietet sich der Titel deswegen nicht an. Wer allerdings über die genannten Unzulänglichkeiten hinwegsehen kann, könnte mit dem komplexen, durchaus aus dem Einheitsbrei herausstechenden Spiel doch noch glücklich werden – vor allem, wenn Bohemia zeitnah nachpatchen sollte.
In beiden Fällen gilt aber: Glücklicherweise gibt es eine Demo, die jeder Spielefreund auf jeden Fall ausprobieren sollte.
Kopier- & Jugendschutz
Bohemia setzt für „Carrier Command: Gaea Mission“ auf den Kopierschutz Solidshield aus dem Hause Tages. Dabei muss der Serienschlüssel zur Aktivierung zu Beginn einmalig online aktiviert werden. Dies kann bis zu fünf Mal erfolgen – danach muss man sich an den Support wenden. Die DVD muss nach erfolgreicher Installation und Aktivierung nicht im Laufwerk liegen.
In Sachen Jugendschutz gilt es zu erwähnen, dass der Titel die USK-Einstufung ab 16 Jahren erhalten hat.
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