In Win H-Frame im Test: Extrem verspieltes Designergehäuse

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Carsten Lissack
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Ausstattung außen

Wie zu sehen ist, wurde das In Win H-Frame komplett aus Aluminium gebaut. Durch das einzigartige Design entsteht ein Gewicht von 11,8 Kilogramm. Damit ist das H-Frame alles andere als ein Leichtgewicht, so wie man es von einem herkömmlichen Aluminiumgehäuse erwarten würde. Ein hohes Gewicht erweist sich jedoch häufig auch als Qualitätsmerkmal, weil dadurch deutlich weniger Resonanzen am Körper entstehen. Das Farbspiel zwischen Silber, Blau und Orange darf als dezent aber trotzdem auffällig beschrieben werden. Insgesamt ist eine stimmige, ausgewogene Mischung der Farben, bei denen das Blau nicht zu intensiv durchkommt und das Orange nur sehr wenig verwendet wird. Weitere Eigenschaften, die das H-Frame von der Bezeichnung „schlicht“ trennen und es zu einem Designerprodukt der besonderen Art machen, sind die diversen verwinkelten Linienführungen, die sich über den gesamten Midi-Tower erstrecken und als charakteristisches Merkmal des Towers bezeichnet werden können.

Die zwei blauen Alu-Platten sind mit jeweils 4 mm doppelt so dick wie die restlichen neun und ragen aus dem eigentlichen Chassis heraus. Sie bieten zwei Aussparungen, die dem H-Frame als Tragegriff und als optisches Designelement dienen. In der Praxis klappt das Tragen aber weniger gut, da das Gehäuse mit seinen besagten 11,8 Kilogramm sehr schwer ist und sich die Träger durch die schlechte Gewichtsverteilung sehr stark in die Hand pressen. Bedenkt man, dass noch das Gewicht von Hardware dazu kommt, wählt man besser eine alternative Lösung, um dass Chassis von A nach B zu transportieren. In diesem Punkt darf man aber auch nicht zu hart ins Gericht gehen, da es sich um kein Massenprodukt handelt. An den blauen Ebenen werden zum Abschluss des mehrschichtigen Aufbaus die silber gebürsteten Seitenwände mit jeweils vier goldfarbenen Aluminiumschraubkappen mit den Stangen verbunden.

Durch das erwähnte luftdurchlässige Konzept des H-Frame ist die verbaute Hardware, abgesehen von den beiden geschlossenen Seitenteilen, überall einsehbar. Der ungemeine Vorteil dieser Gestaltung liegt auf der Hand: Es kann sich keine warme Luft stauen, da sie bedingt durch thermische Gesetzte unmittelbar nach oben aus dem System entweicht. Gute passive Kühleigenschaften sind seitens des Herstellers in Verbindung mit entsprechenden Kühlkörpern also schnell versprochen und gut nachvollziehbar. Neben der praktischen Seite entsteht darüber hinaus eine Formgebung, die das H-Frame einzigartig macht.

Auf mittlerer Höhe an der rechten Seite wurde das Frontpanel zwischen zwei Aluminiumlamellen bündig eingefasst. Die Bedieneinheit umfasst neben einem Start- und Resetknopf zwei USB-3.0-Schnittstellen und zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen für jeweils einen Mikrofonein- und einen Soundausgang. Zwei LEDs zeigen den Betrieb des Computers und Festplattenzugriffe an. Links vom Panel schimmert der blaue Rahmen für einen optional installierbaren 120-mm-Lüfter durch.

Über den beiden Einheiten folgt ein blauer Einbaurahmen, in dem man ein 5,25"-Laufwerk unterbringen kann. Diese Schiene muss zuvor von zwei Thumbscrews an der linken Seite der blauen Aluminiumplatten gelöst und anschließend nach vorne rausgezogen werden. Der Rahmen muss anschließend gedreht werden, um das Laufwerk einzubauen. Durch die Aussparung links neben dem Schriftzug verlaufen die Anschlusskabel für die externe Einheit entlang. Das zukünftige Laufwerk öffnet nicht wie üblich waagerecht, sondern durch die Positionierung des Tragerahmen nach unten.

Die obere Rückansicht zeigt unter anderem einen vom Panel ausgelagerten USB-2.0-Anschluss. Er ist jedoch etwas fern ab vom Geschehen platziert und dadurch eher umständlich zu erreichen.

In Win H-Frame – Vorderansicht
In Win H-Frame – Vorderansicht
In Win H-Frame – Frontpanel
In Win H-Frame – Frontpanel
In Win H-Frame – Obere Rückansicht
In Win H-Frame – Obere Rückansicht

„Klassisch“ ist der Aufbau der Rückseite nur im übertragenen Sinne. Auch hier ist der Midi-Tower wieder komplett von außen einsehbar. Das Netzteil wird unter Zuhilfenahme einer Adapterblende und den zwei im Lieferumfang beiliegenden Gummipuffern unten im Gehäuse platziert. Darüber ist Platz für bis zu sieben Erweiterungssteckkarten gegeben. Über ihnen ist auch hier genauso wie an der Vorderseite ein Lüfterhalterahmen erkennbar, wo später ein 120-mm-Ventilator realisiert werden kann. Ein I/O-Panel links davon kann beim H-Frame nicht verwendet werden, da die nötige Form hierfür nicht gegeben ist.

Beim gewählten Design verwundert es nicht, dass keine Staubfilter Einzug in das Chassis gefunden haben. Aufgrund der offenen Konstruktion des H-Frames muss mit Getränken in der Nähe des Towers besondere Vorsicht walten.

In Win H-Frame – Heckansicht
In Win H-Frame – Heckansicht

Neben dem bereits angesprochenen USB-Anschluss und dem Rahmen für das 5,25"-Laufwerk offenbart die Oberseite ein wabenförmiges Lochgitter, das an zwei Seiten eingefasst ist. Die Unterseite zeigt vier orangene Gummifüße, die entstehende Schwingungen dämpfen sollen. Verschiebt man das Gehäuse, lösen sie sich leider ziemlich schnell und müssen wieder an der dafür vorgesehenen Stelle angebracht werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, sie einfach zu entfernen, sollten sie den persönlichen Geschmack nicht treffen. Zurück bleiben dann nur zwei keine Löcher, die die Standfüße halten.

In Win H-Frame – Obersicht
In Win H-Frame – Obersicht
In Win H-Frame – Standfuß
In Win H-Frame – Standfuß
In Win H-Frame – Untersicht
In Win H-Frame – Untersicht

Zum Schluss dieses Kapitels möchten wir Stellung zu der Verarbeitungsqualität des In Win H-Frame nehmen. Diese ist kurz gefasst sehr gut und vor allem Dingen bis ins letzte Detail sehr hochwertig. Durch die vielen Querverbindungen entsteht eine sehr hohe Verwindungssteifigkeit, die wir so noch nicht gesehen haben. Schade ist, dass das Chassis nicht über Lüfter verfügt, auch wenn die Kühleigenschaften vielversprechend aussehen. Dazu aber später mehr.