Lenovo X230 im Test: Dem ThinkPad nicht würdig

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Patrick Bellmer
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Fazit

ThinkPad! Allein der Name weckt Erinnerungen an die „gute, alte Zeit“, in der die Marke noch zu IBM gehörte und „Big Blue“ robuste Arbeitsgeräte konstruierte – natürlich zu einem entsprechend hohen Preis. Schon in der Vergangenheit gab es immer wieder Kritiker, die Lenovo einen zu laxen Umgang mit der bekannten Marke vorwarfen, Notebooks wie das X220, aber auch Modelle anderer Baureihen bewiesen das Gegenteil.

Mit dem X230 dürften die zweifelnden Stimmen wieder lauter geworden sein. Denn eines ThinkPads würdig ist das Gesamtpaket, das Lenovo abliefert, insgesamt nicht. Dem Gehäuse fehlt es an Robustheit und Verarbeitungsqualität, dem Display vor allem an Kontrast. Dem gegenüber stehen lange Akkulaufzeiten sowie eine für den Produktiveinsatz mehr als ausreichende Systemleistung sowie teils mittlerweile fast schon exotische Schnittstellen.

Lenovo X230
Lenovo X230

Ob der Nutzer Tastatur und Touchpad negativ oder gar nicht bewertet, hängt von den jeweiligen Vorlieben ab; klar ist aber, dass Lenovo bei beiden keine Glanzleistung vollbracht hat. Gleiches gilt auch für das Display, welches zwar mit seiner matten Oberfläche zu gefallen weiß, in den Disziplinen Kontrast, Farbraumabdeckung und – teilweise – Helligkeit aber durchfällt.

Lenovo X230 (NZD2GGE)
Produktgruppe Notebooks, 10.10.2012
  • Display
    O
  • Leistung Produktiv
    +
  • Leistung Unterhaltung
  • Laufzeit
    ++
  • Verarbeitung
    O
  • sehr lange Laufzeiten
  • mattes Display
  • geringe Temperaturentwicklung
  • leise arbeitende Kühlung
  • Schnittstellenauswahl
  • schlechter Kontrast
  • Tastaturhub sehr ungleichmäßig
  • unbefriedigendes Touchpad
  • empfindliches Gehäuse

In Summe enttäuscht das X230 also. Zwar kann der potentielle Käufer an einigen Stellen durch andere Konfigurationen im Vorfeld Schwachstellen eliminieren, für die Grundkonfiguration gilt aber: Die Konkurrenz hat nicht geschlafen. Wer nicht zwangsläufig auf eine Docking Station oder einen Express-Card-Slot angewiesen ist, findet bei HP (unter anderem EliteBook 2170p, ab etwa 1.250 Euro) oder Toshiba (Portege Z930, ab etwa 1.200 Euro) mögliche Alternativen.

Preise und Verfügbarkeit

Verfügbar ist das Lenovo X230 seit Mitte Juli. Neben der hier getesteten Variante NZD2GGE sind zahlreiche weitere Konfigurationen erhältlich, die sich unter anderem in den Punkten Display, Arbeitsspeicher und Massenspeicher unterscheiden. Das Topmodell mit IPS-basiertem Display, acht Gigabyte Arbeitsspeicher, einer 180 Gigabyte fassenden SSD sowie Intels i7-3520M und einem Neun-Zellen-Akku kostet circa 2.000 Euro.

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