NZXT Phantom 820 im Test: Alter Bekannter in neuem Glanz

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Carsten Lissack
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Ausstattung außen

Da steht es nun, das 15 Kilogramm schwere, matt schwarze Gaming-Gehäuse von NZXT. Mit den Abmessungen von 235 × 650 × 612 mm (B × H × T) zählt es eindeutig zu den großen Big-Towern, die jedem Heimanwender nahezu uneingeschränkten Platz bereit stellen und keine Wünsche im Punkt Einbaumöglichkeiten offen lassen. Alle Kunststoffverkleidungen sind matt schwarz beschichtet und fühlen sind glatt an. Die Seitenteile und das Grundgerüst des Phantom 820 wurden hingegen klassisch aus Stahl gefertigt.

Die Frontverkleidung verläuft von der Mitte aus leicht zu den Seiten abfallend, wodurch eine ansprechend symmetrische Formgebung an der Vorderseite entsteht. An der unteren Hälfte ist ein stabiles dreieckiges Meshgitter eingelassen, das das Ansaugen frischer Luft durch den dahinterliegenden Lüfter ermöglicht. Im linken Seitenteil wurde ein mittelgroßes Acrylglasfenster eingesetzt, das jederzeit einen Blick auf die Hardware gewährleistet und sie zum Mittelpunkt des Chassis machen soll. Unter dem Sichtfenster, das schon des öfteren seine Beliebtheit demonstriert hat, hat NZXT dem Phantom 820 zwei asymmetrische Drahtgeflechte spendiert, die zum Teil aus dem Seitenteil hervor stehen. Hinter dem Größeren von beiden hängt ein großer 200-mm-Ventilator mit weißem Rotorblatt, der das Kühlkonzept weiter optimieren soll und wie der Lüfter an der Front, ebenfalls frische Luft in das Gehäuse zieht. Wie die linke, so verläuft auch die rechte Seite nicht völlig monoton. Hier ist im unteren Bereich ein dreidimensionaler Hingucker angebracht.

Öffnet man die matte Kunststofftür an der Front, kommen vier Blenden zum Vorschein, welche die Schächte für die gleiche Anzahl an 5,25"-Laufwerken verdecken. Die Meshgitter-Abdeckungen werden durch einen kleinen Schiebemechanismus an der linken Seite entriegelt und können anschließend vom Chassis entfernt werden. Die Fronttür lässt sich mit einem Öffnungswinkel von etwas über 90 Grad – für unseren Geschmack nicht weit genug – öffnen und kann nur nach rechts hin aufgeklappt werden, ohne Möglichkeit einer Ummontage zu einer links öffnenden Tür. Gehalten wird sie von zwei stabilen Scharnieren und zwei Magneten, die durch jeweils einen kleinen Kreis Moosgummi verkleidet sind, was der Entkopplung dienen soll.

Das ersten Highlights am Phantom 820 sind die LED-Steuerung und die zahlreichen LED-Leisten, die sich vom Deckel bis hin zur Front erstrecken und selbst vor dem Innenraum keinen Halt machen. Über den schwarzen Knopf an der rechten Seite lässt sich ein Teil der LED-Beleuchtung am I/O-Shield an der Rückseite an- und ausschalten. Im Dunklen muss man so nicht erst nach einer Taschenlampe suchen, möchte man dort etwas anschließen. Zwar ist dieses Szenario eher fragwürdig einzustufen, eine nette und gut gemeinte Idee ist es aber auf jeden Fall. Weiter Links steuert ein dicker Drehknopf, wenn auch etwas schwergängig, die Farbmischung. Über diesen ist es möglich, die LEDs in den Farben blau, grün oder rot leuchten zu lassen. Farbübergänge zwischen den drei Hauptfarben sind durch die Bank weg realisierbar, sodass die Dioden dem eigenen Stil beliebig angepasst werden können. Der Taster an der linken Seite steuert hierbei, ob lediglich die LEDs außen oder außen und innen leuchten sollen. Über ihn kann die Beleuchtung auch komplett deaktiviert werden. Zwischen beiden ist ein Kartenleser für SD-Karten im Panel eingefasst.

Das eigentliche Bedienpanel befindet sich auf dem Deckel des Phantom 820. Mit insgesamt sechs USB-Anschlüssen auf der linken Seite ist das Maximum vieler Mainboards bereits ausgeschöpft. Zwei von ihnen sind USB-3.0-Anschlüsse. Links vom Panel ist eine HDD-LED eingelassen, die Festplattenzugriffe anzeigt. Die im Lieferumfang enthaltene Gummiabdeckung kann hier eingelegt werden, um die Einheit zum Beispiel gegen Verschmutzungen zu schützen.

Auf der rechten Seite am Deckel findet sich die wohl größte Exklusivität am Big-Tower: Die Lüftersteuerung. Sie verfügt über vier Kanäle, von denen jeder maximal 15 Watt zusichert. Pro Kanal können drei Ventilatoren angeschlossen werden, die nun durch fünf Geschwindigkeitsstufen ansteuerbar sind. Stufe Null schaltet die angeschlossenen Ventilatoren ab, die fünfte Instanz hingegen lastet die Lüfter voll aus. Die Leuchtintensität der neben den jeweiligen Kanal liegenden LED dient im weiteren Sinne als Indikator für die Drehgeschwindigkeit. Wurde eine Einstellung für einen Kanal getroffen, so wird gespeichert und beim nächsten Systemstart abgerufen.

NZXT Phantom 820 – USB-Panel
NZXT Phantom 820 – USB-Panel
NZXT Phantom 820 – Lüftersteuerung sowie Start- und Resetknopf
NZXT Phantom 820 – Lüftersteuerung sowie Start- und Resetknopf

Wie auch die Meshgitter an der Seite oder an der Frontverkleidung, so ist auch das große Gitter im Deckel sehr stabil. Die andere Hälfte der Kunststoffeinheit bedient sich zahlreicher Luftschlitze, damit warme Luft ungehindert oben aus dem Chassis entweichen kann und sich nicht staut. Nimmt man das Bauteil ab, kommt ein vorinstallierter 200-mm-Lüfter samt Staubfilter zum Vorschein. Vor dem mitgelieferten Ventilator kann ein weiterer Lüfter mit identischer Rahmengröße realisiert werden. An einen passenden Staubfilter für diesen zusätzlichen Lüfter hat NZXT natürlich auch beim Phantom 820 gedacht. Im Deckel können alternativ zwei 140- oder drei 120-mm-Lüfter verschraubt werden.

Um das Verdeck am Deckel des Phantom 820 abzunehmen, muss zuvor die Verkleidung an der Front entfernt werden. Dahinter verbirgt sich ein weiterer 200-mm-Lüfter aus dem Hause NZXT. Um Staub daran zu hindern von vorne in das Chassis zu gelangen, liegt ein Staubfilter hinter dem Drahtgeflecht, der wie alle anderen auch, mit mittelschweren Aufwand entfernt und gereinigt werden kann. Das wurde unserer Meinung nach zu umständlich gelöst. Die Befestigung des Meshgitters mag zwar ausreichend sein und ihren Zweck erfüllen, ist für ein Gehäuse, das mit einer Preisempfehlung von knapp 250 Euro daher kommt, aber schlicht und ergreifend nicht mehr angemessen.

Bleibt noch die Platine, die sich unter dem Top-Verdeck verbirgt und Herzstück der LED-Beleuchtung ist. Leider weist sie in unserem Fall des Vorserienmodells einen Defekt auf, weswegen die Beleuchtung nicht vollständig funktioniert – Fotos von der LED-Beleuchtung müssen so leider entfallen.

Ein Blick auf die Rückseite entblößt einen höhenverstellbaren 140-mm-Lüfter und vier Schlauchdurchführungen für externe Wasserkühlungskomponenten. Hinten sowie vorne am Gehäuse wurden Staubfilter verbaut, die in einer Arretierung sauber hin und zurück laufen. Um sie zu entfernen muss man sie in Richtung Gehäuse drücken, bis sie aus einem Druckverschluss entriegelt werden. Nach dem selben Prinzip baut man sie auch wieder in dem Big-Tower fest.

Das NZXT Phantom 820 steht auf einen massiven Unterbau aus Kunststoff. Die Platte ist ausreichend stabil und besitzt vier längliche Gummifüße, die das Chassis entkoppeln.

Wie immer geht es im letzten Abschnitt dieses Kapitels um die Verarbeitungsqualität des Testgehäuses, welche im Falle des Phantom 820 als gut zu bewerten ist. Die Spaltmaße sind in Ordnung und die Kunststoffteile sind sehr robust. Aufgefallen ist uns, dass die Lackierung der Seitenteile an den Kanten schnell beginnt abzublättern. Ebenso erging es offensichtlich der Lüftersteuerung. Auch hier war bereits (wie auf dem Bild, das die Lüftersteuerung zeigt zu sehen ist) etwas Lack abgeblättert, wodurch das grüne Plastik zum Vorschein kommt. Zurückzuführen ist dieser Umstand aber darauf, dass es sich um ein Vorab-Sample handelt, das noch nicht mit dem finalem Tooling und entsprechenden Komponenten zusammengebaut wurde.

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