Razer Naga 2012 und Logitech G600 im Test: Vieltastenmäuse im Vergleich
3/7Razer Synapse 2.0
Um in ihren Grundfunktionen zu agieren, benötigt die Razer Naga 2012 unter Windows oder Mac OS keinen externen Treiber. Haupttasten, Scrollrad sowie die Daumentasten als Zahlenreihe respektive Nummernblock der Tastatur und die beiden Rückenelemente als Navigationstasten („vor“ und „zurück“) werden nach Plug-&-Play-Installation korrekt erkannt. Möchte man darüber hinaus jedoch noch weitere Einstellungen vornehmen, etwa die Abtastrate justieren, die Tastenbelegungen anpassen, Profile und Makros erstellen, verwalten oder einzelnen Anwendungen zuweisen, führt kein Weg an der Razer-Webseite und am knapp zehn Megabyte schlanken Download der dort erhältlichen Konfigurationssoftware „Synapse 2.0“ vorbei, welche unter Windows auf das .NET-Framework setzt.
Was auf den ersten Blick wie eine gängige Praxis anmutet, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als erheblich polarisierende Maßnahme. Denn mit der Synapse 2.0 etabliert Razer eine umfassende Online-Cloud für seine Peripherieprodukte, welche für den Anwender zwar einerseits neue Möglichkeiten der weltweiten Verfügbarkeit vorgenommener Einstellungen bietet, andererseits jedoch inklusive Email-Anmeldepflicht, zugesichertem und einseitig veränderbaren Nutzungsvertrag sowie der entstandenen Online-Bindung auch erheblichen Beigeschmack mitführt.
Fakt ist: Razer bietet im Sinne einer herkömmlichen Offline-Konfigurationssoftware derzeit keine Alternativen zur Synapse-Cloud an. Wer die Justiermöglichkeiten der Peripherie (betrifft nicht nur die Naga 2012) nutzen möchte, muss sich per Email im Netzwerk registrieren. Alle Einstellungen werden dann automatisch online gespeichert und sind nach erneuter Anmeldung entsprechend weltweit verfügbar. Für unseren Geschmack hätte es durchaus auch ein mausinterner Profilspeicher getan, welcher an fremden Computern nicht einmal eine Softwareinstallation bedingt hätte. So muss die Synapse-Applikation jedoch inklusive .NET-Umgebung auf dem jeweiligen PC installiert sein, an welchem die Naga mit ihren Profilen verwendet werden will. Wenigstens bleiben dann systemübergreifend Profilverknüpfungen mit entsprechenden Anwendungen erhalten, auch wenn sich die Pfade der exe-Dateien unterscheiden. Profile können überdies importiert oder exportiert werden, was einen Austausch der Einstellungen mit anderen Spielern ermöglicht.
Abseits der genannten Restriktionen bietet die Synapse-Software die üblichen Funktionen zur bedarfsgerechten Anpassung der Maus. In erster Linie meint dies die profilabhängige Belegung aller gebotenen Tastenelemente aus einem umfangreichen Pool an vorgegebenen Optionen oder per Makromanager selbst angelegter Tastenfolgen. Pro Profil stehen dabei acht Belegungsslots zur Verfügung, zwischen denen per Tastendruck gewechselt werden kann. Durch diese von Razer „Keymapping“ getaufte Funktion kann die Tastenbelegung im Spiel situationsabhängig umgeschaltet werden, ohne gleich das gesamte Profil zu wechseln. Die Aktivierung eines jeweiligen Profils erfolgt standesgemäß entweder per Tastenaufruf oder automatisch nach Verknüpfung mit einer zugewiesenen Anwendung.
Im Leistungsmenü kann der Anwender die Abtastrate der Sensorik zwischen 100 und 5.600 cpi justieren. Dies ist für x- und y-Achse getrennt möglich. Außerdem können bis zu fünf Empfindlichkeitsstufen angelegt werden, zwischen denen per Tastendruck durchgeschaltet wird. Schiebregler für eine mögliche Zeigerbeschleunigung (analog zur OS-internen Option) sowie die Wahl der Pollingrate (125, 500, 1.000 Hz) runden das Angebot hier ab.
Die grüne Beleuchtung der Naga 2012 lässt sich in ihrer Farbe nicht verändern. Lediglich das separate Deaktivieren der pulsierenden Logo- und der statischen Mausrad- sowie Daumentasten-Illuminationen ist möglich.