Razer Naga 2012 und Logitech G600 im Test: Vieltastenmäuse im Vergleich
5/7Logitech Gaming Software
Im Bezug auf die Konfigurationssoftware schlägt Logitech den konventionellen Weg ein und verzichtet auf Online-Bindung oder Cloud-Netzwerke. Lediglich die Herstellerwebseite muss zunächst aufgerufen werden, um die knapp 50 Megabyte schwere Applikation für die G600, welche lediglich für Windows-Betriebssysteme ab Vista konzipiert ist, in der aktuellen Version zu beziehen.
Nach der Installation der produktübergreifenden „Logitech Gaming Software“ stehen die umfangreichen Einstellmöglichkeiten der G600 thematisch geordnet und großformatig aufbereitet zur Verfügung. Dabei hat Logitech seinen Fokus weniger auf technische Parameter, welche natürlich auch bedient werden, als auf die Vielseitigkeit der Tastenbelegungen und Profilabstimmungen mit entsprechenden Spielen gelegt. Im „Home“-Menü wird dafür zunächst abgefragt, ob die mausintern gespeicherten oder jene auf dem PC gespeicherten Profile als Grundlage für die vorzunehmenden Einstellungen dienen sollen. Für letztere liefert Logitech bereits einen umfangreichen Katalog an potentiell nützlichen Voreinstellungen für zum Testzeitpunkt 250 Spieleanwendungen mit, welche entsprechend persönlicher Vorlieben verfeinert werden können.
Im Untermenü „Tasten anpassen“ lassen sich die 20 Bedienelemente der G600 profilgebunden aus einem facettenreichen Fundus an vorgelegten Maus-, Tastatur- oder Zusatzfunktionen sowie an individuell eingespielten, komplizierten Makros und kurzen Tastenfolgen belegen. Dabei besitzt jedes Profil zunächst drei normale Modi mit jeweils beliebigem Tastensetup, wobei der aktuell aktive Modus über die Art der Daumentastenbeleuchtung signalisiert wird. Darüber hinaus besitzt die G600 die Möglichkeit der Tastenzweitbelegung, von Logitech als „G-Schaltung“ bezeichnet. Ähnlich der Easy-Shift-[+]-Variante bei Roccat-Eingabegeräten oder der herkömmlichen Umschalt-Funktion einer Tastatur werden die Zweitbelegungen nur in Kombination mit der gedrückt gehaltenen „G-Shift“-Taste aktiviert. Zweckmäßigerweise hat Logitech hierfür die zusätzliche Ringfinger-Haupttaste im Sinn. Allerdings kann natürlich auch jede andere Taste mit der Umschaltfunktion bedacht werden.
Der Bereich „Zeigereinstellungen anpassen“ offeriert die technische Feinjustierung der Mausparameter. Hier können bis zu fünf Empfindlichkeitsstufen für die Sensorik, auf Wunsch für x- und y-Achse abweichend, von 200 bis 8.200 cpi in 50-cpi-Schritten definiert werden. Außerdem kann die Polling-Rate (Standard 500 Hz) angepasst und eine mögliche Zeigerbeschleunigung gewählt werden. All diese Einstellungen werden wiederum profil- und modusgebunden abgespeichert.
Bunt geht es im Register „Beleuchtungsfarbe anpassen“ zu. Per RGB-Schiebregler lassen sich hier die Farben der Daumentasten-Illumination anpassen. Auch entsprechende Effekte (Farbwechsel, pulsierende Anzeige) sind wählbar und sogar an einen Schlaf-Modus hat Logitech gedacht. Natürlich kann die Beleuchtung der G600 bei Bedarf auch komplett abgeschaltet werden, was im Popup-Menü „Einstellungen“ vorgenommen wird. Dort finden sich auch weitere Optionen, etwa jene zur Aktivierung einer Zeiger-Korrektur (Angle-Snapping).
Insgesamt hinterlässt die Logitech-Software einen sehr ausgereiften, umfangreichen und durchdachten Eindruck. Sehr gut gefällt uns überdies, dass alle per Software justierten Einstellungen ohne Abspeichern unmittelbar mit der Maus synchronisiert werden. Auf diese Weise sind die Auswirkungen der Veränderungen ohne lästige Verzögerungen direkt abzuschätzen.